Reichmann MartinaNach dem Kaufhof-Fiasko ist nun die Schließung von Primark die nächste Katastrophe für Gelsenkirchen. Am 25. April kamen auf dem Arbeitnehmerempfang viele aus Gewerkschaften, Politik, Sozialverbänden und kämpferische VertreterInnen zusammen - der Verlust von 100 Arbeitsplätzen war eine dunkle Wolke, die den Empfang überschattete.

Zu den 50 Festangestellte bei Kaufhof, die Beschäftigten von Mäder und Bridon kommen jetzt weitere Kollegen und Familien, die einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Sie brauchen volle Solidarität der Gewerkschaft, der Stadt und aus der Bevölkerung.

Am 28.9.2022 wurde bekannt, dass Mäder 55 Arbeitsplätze vernichten wird. "Eine katastrophale Entscheidung für Gelsenkirchen“, sagt Martina Reichmann, Vorstand von AUF Gelsenkirchen. "Was für ein Affront für die Kollegen, die lange gut genug waren, um die  Performance eines internationalen Konzerns voranzubringen - jetzt werden sie eiskalt rausgeschmissen. Wir versichern ihnen und ihren Familien unsere volle Solidarität!

Auch die Umweltgewerkschaft (Regionalgruppe Gelsenkirchen - Bottrop -

Gladbeck) mobilisiert zur Infoveranstaltung der Stadt am Mittwoch in Hassel (siehe WAZ 26.9.22).

Wir mobilisieren die Bürger zum Protest und Widerstand, da wir das geplante Projekt eines "chemischen Recyclings" durch BP und Brightmark für alles andere als ein "Leuchtturmprojekt" einer "zukunftsgerichteten nachhaltigen Technologie" ansehen. Das Ganze dann auch noch auf einem Landschaftsschutzgebiet! Es wird vielmehr die gesundheitliche Belastung der Einwohner in dieser Region noch verschärfen. Und das auf dem Hintergrund, dass Gelsenkirchen in der Krebsstatistik und auch bei Herzerkrankungen oben steht.

Reichmann PeterLeserbrief Peter Reichmann zum Bericht in der WAZ zur BP-Norderweiterung

„Skepsis“ ist noch eine vorsichtige Kennzeichnung – ein große Mehrheit der anwesenden Bürger auf der Info-Veranstaltung der Stadt am 28.9. lehnt die geplante Norderweiterung von BP ab. Und das aus gutem Grund: Die geplante Pyrolyse-Anlage bedeutet über 1000 Tonnen Müll am Tag, davon bleiben 150-200 als hochgiftige Rückstände, erzeugt Gifte bis hin zu Dioxin und ist nicht einmal eine Recycling-Anlage im eigentlichen Sinn. Damit ist sie kein „Leuchtturm-Projekt der Kreislaufwirtschaft“, sondern "Greenwashing" und eine enorme zusätzliche Belastung der Bevölkerung in der ganzen Region. Wir stehen hier aber bereits an der Spitze der Krebs-Skala und bei Herzerkrankungen. Die von der Stadt (und BP?) gewählte Taktik, es gehe jetzt gar nicht um diese Anlage sondern nur um den Bebauungsplan kam deshalb nicht gut an. Die Umweltgewerkschaft wird die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, gemeinsam gegen die Verwirklichung dieses Vorhabens vorzugehen.

„Es ist ein finanzielles Dilemma mit Ansage. Seit Jahren warnt AUF vor den Risiken steigender Zinsen für die kommunalen Finanzen. Bei Liquiditätskrediten von aktuell 493 Millionen Euro Euro wird diese Leitzinserhöhung um 0,75 Prozent unsere Stadt teuer zu stehen kommen und könnte mit rund 3,75 Millionen zu Buche schlagen“, so Willi Mast, für AUF in der Bezirksvertretung Süd.