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Von Willi Mast: Immer mehr Kinder in Gelsenkirchen sind bei der Einschulung kaum schulfähig, weil sie sprachliche und zum Teil auch andere Entwicklungsrückstände haben. Das muss ein Weckruf sein.
Sprachdefizite entstehen nicht dadurch, dass Kinder eine andere Muttersprache haben - sondern weil sie in der Vorschulzeit nicht ausreichend Gelegenheit haben, deutsch zu lernen. (Auch bei Kindern aus deutschen Familien nehmen Sprachdefizite zu). Die Ursachen liegen auf der Hand: Es gibt auch in Gelsenkirchen viel zu wenig Tagesstättenplätze – die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern hinkt hinter dem wachsenden Bedarf her.
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Von Anna Bartholomé: "Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Frau Raudies, ich habe Kritik an Ihrem Artikel vom 13. Mai zu den so genannten „Schulschänzern“.
Der Begriff wurde beim Letzten Bildungsausschuss in einer Anfrage aus der CDU vgenannt – und schon da verwehrte ich mich gegen seine Verwendung als diskriminierend und demütigend.
Jetzt werden Zahlen veröffentlicht über Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen, die nicht am verpflichtenden Schulunterricht teilnehmen. Strafmaßnahmen werden aufgelistet usw. Aber mit keinem Wort fragt der Artikel nach den Ursachen.
Und die sind nun einmal sehr vielfältig: es kann sein, dass Kinder und Jugendliche krank sind, es kann sein, dass die Familien zu wenig aufgeklärt wurden über Sinn und Zweck der Schule u.v.m.
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„Kein Kind zurücklassen“ – das war früher einmal das Mantra der Stadtpolitik in unserer Stadt. Heute warten viele Kinder und benachteiligte Familien vergebens auf den Ferienpass. Traurig.
Jetzt gibt es zumindest in der zweiten Ferienhälfte noch einige Angebote - Karten für die Zoom-Erlebniswelt und für das Sport-Paradies – allerdings nach Registrierung und Voranmeldung per Internet. Wo leben wir eigentlich?
Während andere Städte billige oder kostenlose Ferienangebote in Schwimmbädern anbieten, ist in GE tote Hose, weil sich viele Kinder und Familien die steigenden Eintrittspreise nicht mehr leisten können. Das Schwimmbad Nienhausen ist deshalb auch an Sommertagen wenig besucht. Man sollte sich nicht wundern über die wachsende Zahl der Nichtschwimmer, der Kinder mit Übergewicht, mit psychomotorischen Defiziten und Internetsucht.
Eine AUF-Anfrage zu Ferienangeboten im Schwimmbad bliebt bislang unbeantwortet. Wozu haben wir eigentlich Gelsen-Sport? Kinder- und Jugendförderung in unserer Stadt – ein Armutszeugnis!
Willi Mast
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Zu einer Fortbildungsveranstaltung – auch für Erzieher/innen, Lehrpersonal und Psychotherapeuten hatte die Ärztekammer am 9. März eingeladen. Es ging vor allem um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Bereits vor der Pandemie war ein deutlicher Anstieg von psychischen Auffälligkeiten festzustellen - bei 19,6 % der Mädchen, bei 15,1 % der Jungen. Insbesondere armutsbedrohte, alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund sind betroffen - eine besondere Herausforderung also für sozial benachteiligte Städte und Stadtteile wie Gelsenkirchen.
Auf Grund der Pandemie und Pandemiepolitik stiegen die psychischen Belastungen und Krankheiten dann noch stark an. Sie bleiben aber auch nach der Pandemie auf hohem Niveau. Umso wichtiger ist die individuelle und gesellschaftliche Vorbeugung. Wichtige Schutzfaktoren sind: Gesunde Ernährung, Sport, Gemeinschaft und die Begrenzung des Konsums von digitalen Medien.
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