Scholven view from Haniel slag heap„Die Senkung des Ausstoßes von Quecksilber kann ich nicht erfreut zur Kenntnis nehmen. Tatsache ist doch, dass E.on die Senkung vor allem durch die Abschaltung der Blöcke D, E und F erreichte, auf immer noch äußerst bedenkliche 79 kg im Jahr! Tatsache ist auch, dass E-on - trotz jahrelang sprudelnder Milliardengewinne – bislang keine Veranlassung sieht, Schutzmaßnahmen auf dem neusten Stand der Technik zu treffen“ kritisiert Dr. Willi Mast/AUF.
„Wenn Herr Maaßen (SPD) über 79kg Quecksilber „erfreut“ ist, frage ich mich, welchen Maßstab er anlegt. Denn Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall, das sich langfristig im Organismus anreichert und bereits in kleinsten Mengen die Gehirntätigkeit und das Immunsystem insbesondere bei Kindern schädigt. Es ist bemerkenswert, wie man sich aus Profitgründen in den Konzern-Etagen und im Bundesumweltamt über die Forderung von Umweltschützern hinwegsetzt, den Ausstoß zu minimieren.“
Schon 2014 brachte AUF dieses drängende Umweltproblem zur Sprache und thematisierte es seither auch im Umweltausschuss. „Jedes Mikrogramm ist zu viel!“, so Jan Specht/AUF aktuell im Umweltausschuss.

Schon wieder ein Zwischenfall bei BP! Diese Häufung spricht Bände, dass offensichtlich die Betriebsleitung den Laden nicht im Griff hat. Profit vor Sicherheitsstandards?! Wie beim Auslaufen von Kerosin und anderen Unfällen, beim Abfackeln usw. Ich meine, es ist höchste Zeit, in die Sicherheit zu investieren, ob durch mehr Mitarbeiter, Verbesserung der Produktionsverfahren, Erhöhung der Sicherheitsstandards und Kontrollen im Interesse der Belegschaft und der Anwohner.

Peter Reichmann

151208 GEputztMitglieder von AUF Gelsenkirchen West sammelten am Samstag, 5. Dezember 2015 wieder Müll im Stadtteil Horst, diesmal auf der Schloßstraße. Wie auch in den letzten Jahren waren wir aktiv und stellen erfreut fest, dass seit der letzten Aktion zwei weitere Mülleimer von Gelsendienste aufgestellt wurden.

Scholven PowerplantAUF Gelsenkirchen hat bereits Mitte 2014 auf die Emissionen des E.ON-Kraftwerks Scholven hingewiesen – und wurde abgewimmelt
Die neue Studie des Institus Ökopol bestätigt die Gefahren durch Quecksilberausstoß aus deutschen Kohlekraftwerken. Das Kraftwerk Scholven ist dabei Spitzenreiter unter den Steinkohlekraftwerken, worüber die WAZ dankenswerter Weise pointiert berichtete.
Eine besorgte Anfrage von AUF Gelsenkirchen im Umweltausschuss wurde im Oktober 2014 im Kern abgewimmelt. Die interessanten Fragen: „Wie teuer käme die Abscheidetechnik, von der die WAZ berichtet, um das Quecksilber herauszufiltern?“ und „Hat die Stadt Gelsenkirchen Initiativen vor, um das Problem zu thematisieren bzw. in Angriff zu nehmen?“ blieben unbeantwortet. Stattdessen wurde auf die Grenzwerte (die aber völlig unzureichend sind) verwiesen und erklärt, die Kommune sei nicht zuständig. (Anfrage vom 2.9.2014, Antwort vom 10.2014).

Ob der Kampf gegen Giftmüll unter Tage, das zerstörerische Fracking, die Kohleverbrennung und Luftverschmutzung oder den drohenden ungebremsten Übergang in eine globale Klimakatastrophe - es gab viele wichtige Themen am diesjährigen 5. Dezember. Es wurde klar, dass eine sofortige Wende in der Umweltpolitik nötig ist, im Kampf gegen die herrschenden Regierungen und Konzerne.

Ingrid Lettmann vom AUF Bezirk Nordost stellte in ihrem Redebeitrag den Kampf gegen das Abfackeln bei BP in den Mittepunkt, in dem schon Teilerfolge erzielt werden konnten:

„Gelsenkirchen steht bei Erkrankungen an Lungenkrebs an der Spitze in NRW. Da gibt es einen Zusammenhang zu der belasteten Luft, in der wir in Gelsenkirchen leben. Da ist zum einen das EON-Kraftwerk Scholven, das über 10 Millionen Tonnen CO2 im Jahr ausstößt, mit zerstörender Wirkung für das Klima.

Direkt daneben ist die BP. Ich wohne dort und kann es täglich beobachten, wie dort, viel häufiger als zugegeben, abgefackelt wird. Genauso wurde es ja auch von einem "Fackelbeobachter" eben aus dem Ortsteil Horst berichtet. Manchmal gibt es über Tage hinweg eine große Fackel, die sehe ich nachts, morgens und abends. Von dort gehen manchmal auch schwarze Rauchwolken weg, das heißt es sind unvollständige Verbrennungen, wobei krebserzeugende Giftstoffe freigesetzt werden und das kann uns nicht ohne Sorge lassen, das geht über ganz Gelsenkirchen hinweg, es geht nach Dorsten, Polsum und über das ganze Gebiet. Deshalb sammeln wir Unterschriften, dass das Abfackeln aufhört.