willi mast web KopieSeit fast drei Monaten wissen die Verantwortlichen von der drohenden Corona-Epidemie. Heute (am 26.3.) erfahren wir von dem NRW-Gesundheitsminister, dass Krankenhäuser und Ärzte bis  auf weiteres nicht mit Atemmasken und Schutzkleidung versorgt werden können - und das angesichts einer bereits anrollenden Lawine von Corona-Infizierten. Es ist, als wenn wir Ärzte in einen Krieg geschickt werden und haben als Ausrüstung nicht einmal eine Knarre. Ich möchte die Verantwortlichen dringend dazu aufrufen, sich so wie auch andere EU-Länder mit einem Hilfsgesuch an die chinesische Regierung zu wenden. Da könnten wir von der italiensichen Regierung noch lernen, die inzwischen auch von kubanischen Ärzten Unterstützung erhält. Das ist zwar blamabel für die deutsche Regierung. Es würde uns und unseren Patienten aber effektiv helfen.

Abgedruckt wurde der Leserbrief nicht. Aber heute bekommen wir die heiß ersehnten Artikel – Desinfektionslösung, Atemmasken, Schutzkleidung – „made in China“. Ohne Worte, es geschehen noch Zeichen und Wunder...

Ansammlungsverbot/Corona-Krise

Guenter wagner web KopieDer Oberbürgermeister verordnete ein Ansammlungsverbot: Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen unter freiem Himmel sind untersagt. Inzwischen gilt dieses Ansammlungsverbot für ganz Deutschland. Als Arzt muss ich klipp und klar sagen: Das hat nichts mit Gesundheitsschutz zu tun. Wir Ärzte befürworten die Gelsenkirchener Regelung, was die Testung im Verdachtsfall betrifft. Aber diese Regelung hat viel zu lange gedauert. Ich selbst habe mich mehrmals beim Gesundheitsamt beschwert bis endlich gehandelt wurde. Vorher wurden die Betroffenen von einer Stelle zu anderen verwiesen und zuletzt immer zum Hausarzt. Das Testergebnis kann nach etwa sieben (!) Stunden abgelesen werden. Tatsächlich dauert es in Gelsenkirchen drei bis fünf Tage, bis die Getesteten ihr Ergebnis erhalten. Das bedeutet ganz einfach: Es gibt viel zu wenig Kapazitäten in den Labors. Es verstreicht viel zu viel wertvolle Zeit. Namhafte Virologen sind gegen eine Ausgangssperre – und das Ansammlungsverbot ist eine etwas abgeschwächte Ausgangssperre. Sie befürworten im Gegenteil: Die Leute sollen ins Freie. Im Freien und in der Sonne wird das Virus rascher abgetötet. Sinnvoll und richtig ist die Abstandsregelung von zwei Metern. Zusätzlich sinnvoll ist ein Mundschutz – vor allem aber ausreichende Laborkapazitäten! Die Mehrheit der Virusträger hat keine oder wenig Symptome und verbreitet unwissentlich das Virus. Deshalb ist eine flächendeckende Testung nötig.

Für die Sicherheit auch in öffentlichen Verkehrsmitteln ist der 2-Meter-Abstand nötig. AUF Gelsenkirchen sieht hier ein gravierendes Problem angesichts der Corona-Ausbreitung.

Bogestra und Vestische fahren werktags ab 8 Uhr nach Samstags-Fahrplan. Offensichtlich sind dabei Stoßzeiten und realer Fahrgastbetrieb nicht genügend berücksichtigt. Vor 8 Uhr gilt wegen des Berufsverkehrs der häufigere Takt, aber was ist nachmittags? Generell gilt: Busse, in denen die Fahrgäste aus Platzmangel direkt nebeneinander sitzen oder dicht gedrängt stehen, sind mit der Vermeidung der Ausbreitung von Corona unvereinbar. Virologen bezeichnen den Öffentlichen Nahverkehr als tägliche Massenveranstaltungen. Hier sehen wir Abhilfe dringend geboten, seien es Fahrplanverstärkungen in Stoßzeiten oder der Einsatz von größeren Fahrzeugen, die den Mindestabstand auch wirklich möglich machen.

20321 Soliaktion

Klatschen, Singen, Danke sagen den Ärztinnen und Ärzten, Pfegerinnen und Pflegern, Müllmännern, Kassiererinnen und vielen anderen, die "für uns bleiben - damit wir zuhause bleiben können". Diese Solidaritätsaktion in Zeiten der Corona-Seuche hat sich AUF-Gelsenkirchen von italienischen Vorbildern abgeschaut und wird das jeden Abend um 18.00 Uhr wiederholen.

Heute aus den Fenstern heraus und nicht mehr wie noch gestern auf der Straße vor dem Treff International - weil für alle gilt: "Abstand halten". Gerührte und solidarische Nachbarn und Passanten schlossen sich an.

150416 Heisses Thema Abfackeln 527. Montagsdemo.geaendertUnter diesem Motto wird die Montagsdemo Gelsenkirchen am 17.2.2020 mobil machen für den Schutz von Gesundheit und Umwelt, zur Rettung von Umwelt und Arbeitsplätzen vor der Profitwirtschaft!

Das Sturmtief Sabine ist vorbei - aber unser Protest nicht: Kommt alle am Montag, den 17.02.20 um 17.30 Uhr zum Treffpunkt Parkplatz der Horster Mitte, Schmalhorststr. 1

Achtung anderer Treffpunkt! Ausnahmsweise nicht in Stadtmitte, sondern in Gelsenkirchen-Horst, Horster Mitte, Schmalhorststr. 1. Nach der Auftaktkundgebung zieht die Demonstration durch den Stadtteil zum BP-Werk.

Gründe für diese Demonstration liefert BP allzu häufig, zur Empörung vieler Bürger*Innen: In den letzten Wochen brannten die BP-Fackeln wieder im Hochbetrieb. Am Abend des 13. Januar war der Himmel glutrot und versetzte viele Menschen bis weit über die Stadtgrenzen hinaus in Unruhe.