Die demütigende Situation häuslicher Gewalt in einem Atemzug mit ‚Bagatellunfällen‘ zu nennen ist eine glatte Unverschämtheit!“

 Die AUF Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel hat sich in einem Brief an den Gelsenkirchener Polizeipräsidenten Rüdiger von Schönfeldt gewandt. Darin kritisiert sie entschieden die Überlegungen mehrerer Polizeipräsidenten in NRW (die WAZ berichtete am 15.8.2013), dass Polizei bei häuslicher Gewalt nicht mehr ausrücken wolle. Monika Gärtner-Engel bittet im Namen von AUF Gelsenkirchen den Polizeipräsidenten eindringlich, sich gegen dieses Vorhaben auszusprechen und es für Gelsenkirchen auszuschließen.

Zu dem Vorhaben „einiger Polizeipräsidenten“ erklärt sie:

 Jeder Vorstoß, die Hilfen bei häuslicher Gewalt als Aufgabe der Polizei zurückzufahren oder einzustellen, ist völlig indiskutabel und muss entschieden zurückgewiesen werden! Wie müssen sich die vor allem betroffenen Frauen und ihre Kinder fühlen, wenn sie befürchten müssen, dass die Polizei ihnen nicht mehr den nötigen akuten Schutz gewährleistet? Die größte Unverschämtheit ist, die demütigende Situation häuslicher Gewalt in einem Atemzug mit „Bagatellunfällen“ zu nennen. Es empört, dass die Leidtragenden von Gewalt nun erneut zu Opfern so genannter ‚Sparpolitik‘ gemacht werden sollen. Immerhin hatte Herr von Schönfeldt auf meine Nachfrage in der Ratssitzung im Juli 2012 berichtet, ‚dass häusliche Gewalt seit ihrer Erfassung von 250 Fällen auf 500-600 Fälle in Gelsenkirchen gestiegen ist.‘ Herr von Schönfeldt berichtete, dass dieses Niveau sich stabilisiert habe, was einen Trend zur Aufhellung des Dunkelfeldes zum Ausdruck bringt. Dies ist sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Gewalttäter eine polizeiliche Intervention befürchten müssen, wenn sich die selbstbewusster gewordenen Opfer nicht mehr einfach in ihr Schicksal fügen. “