"Die Welt zu Gast bei Freunden" war ein viel beachtetes Motto der Fußball-WM. Und heute?
Zum internationalen Bergarbeiterseminar, das vom 28. bis 31. August bereits zum dritten Mal in Gelsenkirchen-Horst stattfindet, werden Gäste aus 22 Ländern erwartet; ganz viele Bürger freuen sich darauf.
"Gelsenkirchener Politiker aller Couleur haben zu früheren Gelegenheiten übereinstimmend demonstriert, dass Besucher aus dem Ausland in unserer Stadt willkommen sind. Als Beispiel sei genannt die mit viel Engagement durchgeführte Gastgeber-Aufgabe bei der WM oder auch das in der Sache einheitliche Entgegentreten gegenüber Fremdenfeindlichkeit. Um so befremdeter war ich, als auch im Namen von Bezirksbürgermeister Gill, der sich - vorbehaltlich der Zustimmung des OB - bereit erklärt hatte, den Empfang der internationalen Gäste des Bergarbeiterseminars im Rittersaal von Schloss Horst durchzuführen, inzwischen durch das Büro des OB eine Absage erteilt wurde" erklärt Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete von AUF-Gelsenkirchen.
Vertreter der Vorbereitungsgruppe für das Bergarbeiterseminar haben bereits vor vielen Wochen rechtzeitig einen Termin bei Herrn Gill gehabt und die Angelegenheit persönlich besprochen. "Nach vielem Hin und Her erhielt Frau Henke, Mitglied in des Bezirksteams West für AUF-Gelsenkirchen von Herrn Dr. Schrader vom Büro des Oberbürgermeister die Auskunft, dass dieser Empfang nicht statt finden würde - ohne Begründung! Herr Gill ist seitdem für Nachfragen nicht zu erreichen.
Pressemitteilung zum Umgang mit internationalen Gästen durch die Stadt
Wie ist so ein Verhalten zu bewerten? Ein (Ober)bürgermeister ist sicherlich auch Parteimitglied, aber in seiner Funktion ist er in erster Linie der oberste Vertreter der Politik seiner Stadt. Es stellt sich die Frage, ob es nicht Amtsmissbrauch ist, wenn er sein Amt nicht überparteilich wahrnimmt - und das angesichts einer ausgesprochenen überparteilichen Gestaltung des Seminars und der Delegationen der Gäste! Wegen genau dieser filzverdächtigen Parteinahme scheint eine Stadt wie Gelsenkirchen nicht in der Lage zu sein, solch prominenten und seltenen Gästen aus aller Welt, die unter großen Entbehrungen und Strapazen hierher kommen, ein angemessenes Willkommen zu bereiten - was für eine negative Außenwirkung! Warum reibt sich die SPD ständig die Augen und kann ihre hohen Mitglieder- und Ansehensverluste nun so gar nicht verstehen? Will man so die Krise der SPD bewältigen? Wollen sie einfach nicht lernen, dass die Bürger in ihrer ganzen Bandbreite vertreten werden wollen?" zieht Frau Gärtner-Engel ihr Fazit aus diesem Vorfall und fordert entschieden eine Revision der Entscheidung.

Monika Gärtner-Engel