IMG 3489Auch eine Gelsenkirchener Delegation war am 24.2. dabei. Eingeladen zur 18. Berarbeiter-Demonstration in Neukirchen-Vluyn hatten Regionalgruppen der Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF. In der Begrüßung ging Lisa Wannenmacher (Stadträtin von NV AUF geht’s) auf die Geschichte der Kämpfe der Kumpel von Niederberg und der Bewohner von Neukirchen-Vluyn gegen die RAG ein. Durch ihre Entschlossenheit und Hartnäckigkeit konnten sie der RAG einige Zugeständnisse abringen.
In zahlreichen Beiträgen berichteten Teilnehmer ihre Erfahrungen mit der „Politik der verbrannten Erde der RAG“: Grundwasserbelastung durch abgelagerte Giftstoffe in Marl, verseuchtes Grubenwasser durch PCB-Einlagerung unter Tage und die Gefahr der Trinkwasservergiftung durch aufsteigendes Grubenwasser – und der Kampf um die Anerkennung von PCB-Vergiftung als Berufskrankheit, eine Bergarbeiterwitwe, die um ihre Witwenrente kämpfen muss: „Die RAG wird und darf mit ihrer Politik der verbrannten Erde nicht durchkommen!“

Thema waren auch die Proteste gegen die AfD: „Deren Politik ist auf Spaltung ausgerichtet und ganz im Sinne der Großkonzerne. Das ist auch eine Lehre aus der Geschichte von 1932/33, wo es an der erforderlichen Einheit gerade der Arbeiterbewegung gefehlt habe“. Aufgerufen wurde zu einer Demonstration von Gewerkschaften, Sozialverbänden u.a. am 2.März in Duisburg.

Die Demonstration wurde auch als Bestandteil des internationalen Kampftags gegen imperialistische Kriege durchgeführt. Im Ukraine-Krieg geht der Kampf auch um das Kohle-Revier im Donezbecken - also um handfeste wirtschaftliche Interessen!

„Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter“ hieß es. Während der Krieg tobt, gibt es zwischen russischen und ukrainischen Bergarbeitern gegenseitige Solidaritätsbekundungen und die Forderung nach einem sofortigem Ende des Krieges wird erhoben. Ein junger Russe berichtete, dass trotz der massiven Unterdrückung diese Forderung unter russischen Jugendlichen zunehmend Verbreitung findet.
Der Friedensappell wurde mit einem aufrüttelnden Gedicht des Moerser Bergmanns Johann Esser unterstützt:

„Wieder setzt man Hasstiraden unheilschwanger in die Welt

und die alten Hetzballaden werden neu frisiert erzählt…

Schreit ein Nein in diese Welt!“