Brettschneider DagmarDagmar Brettschneider, sachkundige Einwohnerin für AUF im Umweltausschuss zum BP-Hearing:

Zum Bericht der WAZ gibt es eine bemerkenswerte aktuelle Neuigkeit, die mich aufhorchen ließ: Die Pläne für eine Pyrolyse-Großanlage von Brightmark in Macon/USA ist nach Intervention durch den dortigen Bürgermeister Miller geplatzt. Es ging um gemeinsame Pläne mit den Firmen Macon-Bibb County und Macon-Bibb County Industrial Authority.

Miller schrieb am 7. Januar einen Brief an den Vorsitzenden der Macon-Bibb County Industrial Authority, mit der klaren Äußerung, dass er „die in den letzten Wochen geäußerten langfristigen Sicherheitsbedenken dieses unbewiesenen Prozesses nicht ignorieren kann.“

Der Macon Newsroom berichtet, dass Umweltgruppen im vergangenen Herbst mit der Lobbyarbeit gegen die Anlage begonnen haben, wobei einige Vertreter, die an der virtuellen Anleiheanhörung im November teilnahmen, Bedenken hinsichtlich möglicher schädlicher Auswirkungen der Anlage äußerten.

So musste Brightmark Pläne zum Bau einer Kunststoffrecyclinganlage im Wert von 680 Millionen US-Dollar einstellen. Die wesentlich kleinere Anlage von Brightmark in Ashley, Indiana, die nach eigenen Angaben jährlich 100.000 Tonnen Kunststoff von Deponien, Wasserstraßen und Verbrennungsanlagen umleiten und in 18 Millionen Gallonen erneuerbaren Dieselkraftstoff mit extrem niedrigem Schwefelgehalt und Naphtha-Mischbestände sowie 6 Millionen Gallonen Wachs umwandeln soll, ist noch immer nicht vollständig in Betrieb. Der erste Spatenstich war 2019.

Das unterstreicht für mich: Es existiert noch keine Anlage in der Größenordnung! Es existieren noch viele offene Fragen sowie Bedenken und Kritiken von Umweltschützern, der deutschen Umwelthilfe, ja selbst dem deutschen Umweltamt, sie sind vollständig berechtigt.

Der wichtigste Aspekt aber muss unbedingt in die Debatte: Umstellung der Produktion und Industrie auf erneuerbare, wiederverwertbare, verrottende Verpackungen - weg von der Plastikerzeugung!