Mueller DanielaMit Interesse las ich heute das Interview mit dem Politologen Ismael Küpeli. Er hat recht, dass für die Jugend Vorbilder wichtig sind, die sich gegen Antisemitismus positionieren. Glaubhaft sind sie aber nur, wenn sie gegen jede rassistische und andere Unterdrückung eintreten. Daher ist für mich unerklärlich, warum die WAZ kein Wort von der Montagsdemonstrationen berichtet, die am 17.5. unter dem Motto "Gerechtigkeit für Palästinenser, Nein zum Antisemitismus!" mit etwa 150 Teilnehmern auf dem Neumarkt stattfand.

Gut die Hälfte waren Jugendliche! Ich war beeindruckt, wie Teilnehmer deutscher, palästinensischer, türkischer und anderer Herkunft und mit jüdischem und arabischen Hintergrund sich solidarisch zeigten, mit verschiedenen Meinungen am offenen Mikrofon sachlich diskutierten. Dabei war natürlich Kritik an der israelischen Regierung, an Vertreibung und Entrechtung der Palästinenser. Antisemitische Äußerungen gab es nicht ,wären auch nicht geduldet worden, unpassende Holocaust- Vergleiche wurden kritisiert. Ist das nicht ein Vorbild, das man bekannt machen soll?