Leserbrief an die WAZ zum Artikel 16.3. „ZF stellt sich für die mobile Zukunft auf“ von Toni Lenz:
„Der Weltkonzern ZF „stellt sich für die Zukunft auf“, heißt es wohlklingend im WAZ-Artikel vom 16.3. Der erste Schritt dafür war, dass 220 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen vernichtet wurden.220 Arbeitern, oft mit Familien, ging es an die Existenz. Zum Teil noch heute ohne Arbeit oder miserabel bezahlt. So ist es eben, wenn sich ein Weltkonzern „für die Zukunft aufstellt“: in den Konzernbilanzen sprudeln die Gewinne – die Arbeiter und Angestellten müssen dafür bluten.„Diese Kröte mussten wir schlucken“, meint der Betriebsratsvorsitzende Ugur Coskun. Wenn die Beschäftigten dieser Losung gefolgt wären, dann würde das Werk heute gar nicht mehr stehen.
Als 2018 die Schließung angekündigt wurde, gab es auch Stimmen, da könne man nichts machen. Und doch wurde gekämpft, mit der Solidarität aus der Bevölkerung und den anderen ZF-Werken, und es gelang die Schließung zu verhindern. Es gibt eben eine erfolgversprechende andere Logik, und die wurde und wird von AUFGelsenkirchen konsequent verbreitet und verfolgt: den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz auf Kosten der Profite! Wenn der Konzern jetzt drangeht, die Belegschaften der verschiedenen ZF-Werke gegeneinander auszuspielen, weil er ab 2023 offene Entlassungen durchführen will, dann müssen sich die Belegschaften auf ihre Kampfkraft besinnen. Alles andere führt nur zu weiteren Kröten. Und wer sagt denn, dass die Konzernpläne für Gelsenkirchen sich in diesen unsicheren Zeiten der Weltwirtschaftskrise undder Coronakrise nicht wieder ändern werden? Eine Zukunft für die Gelsenkirchener gibt es nur,wenn mal Schluss ist mit dem „Kröten schlucken“."