Toni Len fr WebWellpappe - das erinnert zuallererst an die unerwartete Insolvenz 2016, die auf erbärmliche Art vom Wellpappe-Konzernchef Wolfgang Palm durchgedrückt wurde. Er brachte die 96 Kollegen um ihren Arbeitsplatz und sogar um einen Sozialplan, die bis heute völlig empört sind, und finanzielle und psychische Auswirkungen für sich und ihre Familien davontrugen.
"Palm will sich offensichtlich jetzt eines neuen Tricks bedienen. Unter dem Firmen-Siegel der Monowell, die zur Palm-Gruppe gehört, soll in Gelsenkirchen künftig wieder produziert werden. Was läuft da ab?" fragte Toni Lenz, sachkundiger Einwohner für AUF Gelsenkirchen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Beschäftigungsförderung und Tourismus, WBT.

"Die Endlospapier-Produktion, die dort neu aufleben soll, ist 'nur' eine Vorstufe des Produktes, das früher bei Wellpappe hergestellt wurde. Es kann in anderen Werken weiter verarbeitet werden z.B. zu Kartonagen, die eben zur damaligen Produktpalette gehörten.
Damals war die Rede von veralteten Anlagen im Werk, die keine Aufträge mehr bringen würden. Geld für die Modernisierung fehlte angeblich laut Palm. Und wo kommt jetzt das Geld her?

Wie kann es sein, dass ein einst gut florierendes Werk erst auf den Hund gebracht wird, und quasi dann eine Wieder-Auflage ingang gesetzt wird?

Wie kann eine Insolvenz so enden, dass eine teure Produktionsmaschine übrig bleibt, die jetzt wieder läuft?
Palm hat sich erst einer langjährigen kämpferischen Belegschaft entledigt, will er jetzt mit billigeren Arbeitskräften einen Neustart hinlegen?

Das wirft auch die Frage auf, ob da alles mit rechten Dingen zugeht.

Die Kollegen von früher, die davon Wind bekamen, sind stinkesauer, für sie kommt der sang- und klanglose Rausschmiss von 2016 wieder hoch. Warum werden sie nicht für zu besetzende Arbeitsplätze wieder eingestellt, wenn die Produktion neu aufgenommen wird? Viele von ihnen sind noch heute auf der Suche nach Arbeit oder in unbefriedigenden Arbeitsverhältnissen.
Viele kritische Fragen für eine interessierte Öffentlichkeit. Offensichtlich aber nicht für SPD und CDU, die am 31.1. im Ausschuss für Wirtschaftsförderung nicht darüber sprechen wollten,“ so Toni Lenz. „Ich habe eine Anfrage eingebracht und werde zur nächsten Sitzung einen Tagesordnungspunkt beantragen. So leicht sollte man Palm nicht davonkommen lassen“.