Der Spiegel 3/2015, die WAZ und andere Medien berichteten in den letzten Tagen über die Gefahren, die von dem ansteigenden Grubenwasser in den Ruhr- und Saar-Bergwerken ausgeht. Sie sind hoch belastet mit dem hochgiftigen PCB, das unter Tage verklappt wurde. Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind giftige Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. Obwohl die Gefahren von PCB seit den 70-er Jahren bekannt waren, wurden 12 000 Tonnen eingesetzt, 10 000  davon lagern noch heute unter Tage.

Eine noch viel größere Gefahr geht jedoch von den 1,6 Mio. Giftmüll aus – darunter 600 000 Tonnen hochtoxischer Sondermüll, der in den 90 Jahren in stillgelegte Stollen eingelagert wurde. Im Gegensatz zu den Beteuerungen der RAG, dringen diese Gifte früher oder später in das Grubenwasser ein und gelangen damit auch in Oberflächengewässer. Akut wird diese Gefahr durch die Absicht der RAG, den  Grubenwasserspiegel aus Kostengründen ansteigen zu lassen.
Seit 1984 gibt es Widerstand von Bergleuten gegen den  PCB-Einsatz unter Tage. Auf der Zeche Niederberg wurde ein PCB-Verbot durchgesetzt. Beim Feuer unter Tage auf der Zeche Hugo in den 90-er Jahren kam es zu öffentlichen Protesten der kämpferischen Bergarbeiterbewegung gegen die PCB und Dioxinbelastung.
2013 hatten AUF und die „Kumpels für AUF“ ausführlich recherchiert, Akteneinsicht genommen und öffentlich darüber informiert. Eine Anfrage von AUF zum Umgang mit dem belasteten Grubenwasser im letzten Jahr bestätigt den Eindruck, dass die RAG russisches Roulette spielt mit der Gesundheit der Bergleute und der Bevölkerung. Das zeigt sich auch in dem kaltschnäuzigen  Anfahrtsverbot für den mutigen Bergmann Christian Link, der öffentlich zu dem Skandal Stellung genommen hatte. Die Landesregierung sah sich schließlich veranlasst, eine Untersuchungskommission einzurichten.
Mit den aktuellen Medienberichten geht diese brisante Umweltdiskussion in die nächste Runde. Sie bestätigt voll und ganz die kämpferische Bergarbeiterbewegung und die Analyse- und Öffentlichkeitsarbeit von AUF. Nur durch starken öffentlichen Druck wird es möglich sein, die flächenhafte Verseuchung der Oberflächen- und Trinkwässer an der Ruhr und am Niederrhein abzuwenden und die Ruhrkohle  zu Zugeständnissen zu veranlassen.