Das war die Meinung von Dr. W. Mast auf der Bezirksvertretung Süd am 3.3.20

In einem Bürgerantrag hatte Klaus Brandt zur Umbenennung der Richard-Wagner-Strasse in Mendelsohn-Strasse beantragt. Das war durch ausführliches, historisch sehr interessantes Material zum offenen Antisemitismus des bekannten Komponisten R. Wagner begründet worden. Angeblich gibt es eine direkte Verbindung von diesem Komponisten und dem Holocoast unter den Faschisten. Die Verwaltung hatte die Anregung insofern aufgegriffen, als ein kleiner Zusatz an dem Straßenschild angebracht werden soll.

Zunächst wurde darüber abgestimmt, den Tagesordnungspunkt nochmal zu verschieben. Ich habe vorgeschlagen, das abzulehnen angesichts der umfassenden Informationen, was einstimmig angenommen wurde. In der Diskussion habe ich zunächst auf die aktuell wachsende faschistische Gefahr und rechten Terror hingewiesen. „Die historischen Informationen sind hilfreich, aber wir sollten eine falsche Kontroverse zwischen Anhängern von R. Wagner und F. Mendelsohn-Bartoldy vermeiden. Richtig ist, dass demnächst neue Straßen auch nach jüdischen Komponisten wie Mendelsohn und A. Berg benannt werden sollen.

Persönlichkeiten müssen immer auch im historischen Zusammenhang bewertet werden. Ansonsten müsste man ja auch Straßenbenennungen nach Martin Luther rückgängig machen, weil er sich eindeutig antisemitisch geäußert, bei all seinen Verdiensten...“

„Dem Vorschlag der Verwaltung soll gefolgt werden. Anstatt diese Diskussion weiterzuführen, sind wir heute vor allem aufgerufen, der faschistischen Gefahr, z. B. in Form von rechten Aufmärschen in Esssen-Steele gemeinsam und entschlossen entgegen zu treten.“ Der Verwaltungsvorschlag wurde schließlich mit der Gegenstimme von Fr. Abbaus(Grüne) angenommen.

Ein Zukunftsprojekt in Gang gebracht

Die WAZ vom 19.10. „Volkshaus erlebt eine Rennaissance“ berichtet ausführlich über das Stadtteilerneuerungsprogramm in Neustadt und Rotthausen. Dort wird die Erneuerung des Volkshauses und seine Nutzung als ein Ort kultureller Bildung für junge Menschen eine besondere Bedeutung haben. Das ist ein großer Erfolg der Bürgerbewegung und auch der Arbeit von AUF im Bezirk. Aus aktuellen Presseerklärung:
„Was in der WAZ-Berichterstattung noch zu kurz kommt:

Sechs Monaten benötigte die Verwaltungsspitze der Stadt, um zu beschließen, endlich das Gutachten von Prof. Swen Geiss den Bezirksverordneten und der Öffentlichkeit bekannt zu machen - und um sich bereit zu erklären, ein Nutzungskonzept für das Volkshaus zu erarbeiten. Die Bürgerbewegung im Stadtteil und die aktuell von AUF initiierte Bürgerversammlung haben sicher zu diesem Beschluß beigetragen. Dieses Gutachten ist wertvoll und es bestätigt das große Potential des Volkshauses, gerade auch im Rahmen einer Stadtteilerneuerung.

Leider rücken die Berichterstattung und auch manche Politiker einseitig die Kostenseite in den Vordergrund. Die Kostenabschätzung einer „Komplettsanierung von fast 100 Mio. Euro“ war ein Lapsus und wurde inzwischen um den Faktor 10 nach unten korrigiert. Aber auch diese Summe steht auf keiner soliden Grundlage. Es besteht eben ein großer Unterschied zwischen einer denkmalgerechten und behutsamen Sanierung und einer verantwortungslosen zerstörerischen Radikalsanierung - so wie sie beim Hans-Sachs-Haus praktiziert wurde: letztlich zwar mit gutem Ergebnis, aber mit enormen Kosten.

Es lohnt sich, dicke Bretter zu bohren. Nach Jahren des Stillstands, des Dornröschen-Schlafs, der Untätigkeit und des Zögerns der Verwaltung hat sich die Stadt schließlich doch zu der einzig sachgerechten Entscheidung durchgerungen: neue Wege zu gehen bei einem künftigen Nutzungskonzept und einer schrittweisen Erneuerung des Volkshauses. Nach mehreren ergebnislosen Anläufen in der Bezirksvertretung brachte vor drei Jahren der „Runde Tisch Volkshaus“ den Stein ins Rollen, initiiert von AUF.

Bürgerversammlung am Fr. 13. Januar, 18 Uhr in der Gaststätte Onkel Hans, Karl-Meyer-Str. 53

Volkshaus RotthausenDas Rotthauser Volkshaus hat das Potential, wieder zu einem kulturellen und sozialen Zentrum des Stadtteils zu werden! Das machten viele Rotthauser Bürger, Vereine, Organisationen, Kulturschaffende deutlich, zuletzt beim „Testbetrieb Volkshaus“ im Mai 2016. Mit diesem Echo hatten die Veranstalter nicht gerechnet und wohl am wenigsten die SPD-Stadtspitze.
Eine Stellungnahme der Verwaltung dazu gibt es aber bis heute nicht. Obwohl das Gutachten von Professor Swen Geiss seit 4 Monaten vorliegt. Und obwohl inzwischen bereits an einem Konzept zur Stadtteilerneuerung Rotthausen gearbeitet wird. Das Volkshaus sollte eigentlich ein Leuchtturmprojekt der Stadterneuerung werden!

Verschlusssache Volkshaus?!

„Über 80 000 Euro hat die Stadt für das Gutachten ausgegeben. Offensichtlich passen die Ergebnisse aber nicht ins Konzept der SPD. Jetzt wird das Gutachten als Verschlusssache behandelt! Das ist ein Schlag ins Gesicht der vielen Bürger, die sich seit über zwei Jahren für eine Renovierung und Erneuerung engagiert haben, beim Runden Tisch und beim Testbetrieb Volkshaus“, so Dr. Willi Mast, AUF-Bezirksverordneter.