"Der gewerkschaftliche 1. Mai 2013 in Gelsenkirchen entsprach dem Wetter: fröhlich, kämpferisch, überparteilich. Vor allem der nun schon traditionelle Auftakt am Musiktheater in der Bandbreite von Religion bis Revolution war ebenso gelungen wie die kämpferische Demonstration.
Auch auf der Kundgebung kämpferische Stimmung – eingetrübt nur durch den peinlichen Versuch verschiedener Redner, den 1. Mai zur Wahlkampfveranstaltung für die SPD zu missbrauchen.


Zentrale Brennpunkte für Gelsenkirchen – Stichwort Arbeitsplatzvernichtung Scheuten solar, TRW, TKES-Gefährdung, Tectum, Opel - fanden als heiße Eisen null Erwähnung, leider auch nicht beim ansonsten kämpferischen OB!
Der als "begnadeter Redner" angekündigte Vorsitzende der NGG brachte das Kunststück fertig, die SPD mit ihrem grandiosen Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück völlig aus der Schusslinie zu nehmen: Wie kann man es sich auf einer überparteilichen DGB Kundgebung erlauben, gegen die Rente mit 67 zu wettern und kein Wort über die Urheberschaft bei "Rot/Grün" zu verlieren? Wie kann man über Armut klagen, ohne Hartz IV und die Verantwortlichkeit dafür auch nur anzudeuten? Oberpeinlich: das Lob für Joachim Poß ...
Trotzdem oder gerade deshalb: die kämpferische Gewerkschaftsbewegung und Opposition in Gelsenkirchen hat sich unübersehbar gestärkt – wichtig für kommende härtere Zeiten.