Das Bürgerbündnis gegen die Norderweiterung informiert: 

Der Stadtrat Gelsenkirchen hat mehrheitlich dem Bebauungsplan 451 zur BP-Norderweiterung zugestimmt. Der Widerstand gegen dieses Projekt geht weiter, weil die Bedenken keineswegs vom Tisch sind. Die Bürgerbewegung hat auf ihrem letzten Treffen am 29.2. diese Erklärung verabschiedet.

- Mit der geplanten BP-Norderweiterung Richtung Schloss Lüttinghof wird ein großes, zusammenhängendes Landschaftsschutzgebiet und ein angrenzendes Naturschutzgebiet
mit vielfältigen Tier- und Pflanzenarten über und unter Wasser massiv ge- und zerstört. Beide brauchen wir als Frischluftschneise und Erholungsgebiet.
Angesichts einer begonnenen globalen Klima- und Umweltkatastrophe mit dramatischen Folgen für die Menschheit und eines durch den Rat der Stadt ausgesprochenen Klimanotstandes für Gelsenkirchen ist dieser Vorgang unerträglich. Die Gesundheit der Bevölkerung in dieser Region ist für uns ein wichtiger Ausgangspunkt: Wir liegen hier an der Spitze der Krebsskala in NRW, auch bei den Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Jede weitere Belastung durch massiven LKW-Verkehr und Emissionen neuer Chemie- Anlagen ist unverantwortlich!


- Der Stadtrat Gelsenkirchen hat dem Bebauungsplan 451 mehrheitlich zugestimmt – trotz gravierender Gegenargumente aus der Bevölkerung und Gegenstimmen im Rat. SPD, CDU und FDP haben sich den „Argumenten“ von BP angepasst, obwohl diesen gar keine tatsächlich überprüfbaren Erfahrungen zugrunde liegen. Es gibt international keine vergleichbare Großanlage zur Kunststoff-Verwertung durch Pyrolyse - die Firma Brightmark hat es bisher nicht geschafft, eine viel kleinere Anlage in den USA zum regulären Betrieb zu bringen. Gefahren wie Brände oder Vergiftung werden in den Wind geschrieben.


- Ein Hauptargument der Befürworter der Anlage ist, dass BP damit einen Schritt zur Umstellung seiner Rohstoffbasis hin zu einer Kreislaufwirtschaft mache. Aber selbst die geplanten zwei Anlagen können höchstens zwei Prozent des Rohölbedarfs von BP Gelsenkirchen decken. Statt echtem Recycling planen BP und andere Erdöl- und Chemiekonzerne die Fortsetzung und sogar Ausbau der fossilen Produktion, solange und so weit wie möglich. Angebliche Schritte zur Änderung der Rohstoffbasis und Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft sind reine Propaganda und „Greenwashing“. Die geplante Norderweiterung ist damit weiterhin rücksichtslose Zerstörung von Mensch und Natur aus Profitgründen.


- Ja, Gelsenkirchen braucht tatsächlich gute Arbeitsplätze, aber es ist nicht egal, welche. Es liegt doch gerade im Interesse der Arbeiter und Angestellten, dass dabei nicht ihre Gesundheit zerstört wird und die ihrer Familien. Wenn diese Arbeitsplätze zukunftsfähig sein sollen, dann müssen sie wirklich dem Umweltschutz dienen oder zumindest nicht einer notwendigen Umstellung der Wirtschaft für die Zukunft entgegenstehen. Wir fordern die Entwicklung von Plastikersatzstoffen und einer Chemie mit nachwachsenden Rohstoffen.


- In der ganzen Umgebung regt sich Widerstand, vor allem im Norden. Selbst die Städte Marl und Dorsten prüfen Klagen gegen den Bebauungsplan. Falls BP und die Stadtspitze Gelsenkirchens gedacht haben, mit dem Beschluss des Stadtrates sei die Norderweiterung „in trockenen Tüchern“ – so haben sie sich getäuscht!


Wir werden unseren Widerstand gegen die geplante Norderweiterung von BP fortsetzen und verstärken! Wir rufen alle Anwohnerinnen und Anwohner, alle umweltbewegten Menschen auf, sich nicht damit abzufinden und mit uns gegen die geplante BP-Norderweiterung zu protestieren. Unterschreibt gegen die BP-Norderweiterung – werdet selbst aktiv!