Die Forderung der SPD-Fraktion nach Rücktritt von Herrn Weingarten ist voll und ganz berechtigt. Als Vertreter von AUF Gelsenkirchen hatte Herr Arnecke auf der letzten Sitzung des Untersuchungsausschusses erklärt, dass sich Herr Weingarten sowohl durch sein Geschäftsmodell der Überbelegung als auch durch seinen provokativen Auftritt vor dem Ausschuss für die Funktion des Geschäftsführers einer gemeinnützigen Einrichtung für Kinder und Jugendliche vollständig disqualifiziert hat. Die gescheiterte Vorwärtsstrategie von Herrn Weingarten im Ausschuss ist nur so zu erklären, dass er irrtümlicherweise annahm, sich auf den jahrelangen ungetrübten Konsens mit leitenden Mitarbeitern der Stadt Gelsenkirchen berufen zu können. Aber nach Aufdeckung des Jugendamt-Skandals durch MONITOR Ende April änderten sich die Vorzeichen: aus Plus wurde Minus und aus Paulus wurde Saulus!

Dass Geschäftsführer Weingarten die Konsequenz zurückzutreten noch nicht selber gezogen hat, ist wohl darauf zurückzuführen, dass er sich bei seiner rigiden Art »mit Kindern Kasse zu machen« ein dickes Fell zugelegt hat. Ob es allerdings mit einem Rücktritt von Herrn Weingarten getan ist, darf bezweifelt werden. Es gibt ernst zunehmende Hinweise, dass auch Verantwortliche aus dem Vorstand der Sankt Augustinus Gelsenkirchen Stiftung über das gut laufende Geschäftsmodell des Sankt Josef Kinderheims erfreut waren. Immerhin war sogar der damalige Essener Weihbischof Franz Vorrath bei seiner Visitation des St. Josef Heims am 29.04.2013 durch die Belegschaft darüber unterrichtet worden, dass der Träger das Heim zur Überbelegung zwingt. Er sagte zu, diesen inakzeptablen Zustand gegenüber den Verantwortlichen zu rügen, was offensichtlich ohne praktische Konsequenzen blieb.

Ich bitte um Abdruck meines Leserbriefs.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Arnecke