Die Landesregierung NRW will den Rotstift bei Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen ansetzen. 1,85 Millionen weniger nötig? Für AUF Gelsenkirchen ist klar: Das verdient die rote Karte. Schon in der Vergangenheit protestierten die MitarbeiterInnen von Frauenhäusern völlig berechtigt gegen Kürzungen.

7.3.20 verdi FrauenDie Aktion zum Internationalen Frauentag am 7. März auf dem Neumarkplatz fand - bei strahlendem Sonnenschein – viel Anklang. Frauen unterschiedlicher Herkunft, ein breites Spektrum mehrererOrganisationen und Männer machten auf die Lage der Frauen aufmerksam: wichtige Themen waren Gewalt an Frauen, die Arbeitssituation von Frauen mit wenig Anerkennung im Beruf, Altersarmut besonders bei Frauen mit niedriger Rente, die Lage von Menschen auf der Flucht. In vielen Redebeiträgen wurde deutlich, wie wichtig und notwendig die gemeinsame Solidarität und das Engagement für die Befreiung der Frauen und Mädchen ist.

Auf Vorschlag von AUF Gelsenkirchen und ver.di-Frauen wurde eine Solidaritätserklärung an die Beschäftigten von Real einstimmig beschlossen, die wie viele andere Kolleginnen und Kollegen in anderen Branchen um ihre Arbeitsplätze bangen. „Wir versprechen Euch unsere Unterstützung für Aktionen, Streiks, Verfahren u.a.m. mit all unseren Möglichkeiten! „Wer kämpft, kann auch gewinnen!“

Serway UljaIn NRW machen Frauen in den Stadträten nur knapp ein Viertel aus. AUF Gelsenkirchen hebt sich erfreulich von diesem Trend ab. Unter den ersten fünf Plätzen der Liste von AUF für den Stadtrat sind drei Frauen, in 15 von 33 Wahlbezirken wurden Kandidatinnen aufgestellt. Die Jüngste ist Celina Jacobs, 19, Initiatorin von "fridays for future" in Gelsenkirchen, die auf Platz 2 der Reserveliste für den Stadtrat kandidiert.

Die Situation der Frauenhäuser hat sich bundesweit in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert – trotz medienwirksamer #MeeToo-Kampagne . Es gibt viel zu wenig Plätze, Angestellte, insgesamt mussten tausende Frauen abgewiesen werden. Da die Finanzierung von Frauenhäusern keine Pflichtaufgabe ist, bekommen sie nur wenig finanzielle Unterstützung von Kommunen und Landesregierungen, sind stark auf Spenden angewiesen. Am 18. April berichteten zwei Vertreterinnen des Frauenhauses Gelsenkirchen im Sozialausschuss über ihre Arbeit. Das Frauenhaus Gelsenkirchen hat – genauso wie vor 2 Jahren – nur 20 Plätze im Frauenhaus (12 für Frauen, 8 für Kinder). Damit wird nicht einmal die Istanbuler Konvention – 1 Frauenhausplatz pro 10.000 Einwohner – eingehalten, die von Deutschland unterzeichnet wurde. In Schleswig-Holstein gibt es als einzigem Bundesland eine Festgeldfinanzierung für jeden Platz im Frauenhaus. In NRW gibt es einen Zuschuss für die Finanzierung von 4 Stellen. Das Frauenhaus GE hat 7 Mitarbeiterinnen. Für die Tage, an denen die Plätze nicht belegt sind, hat das Frauenhaus keine Einnahmen in Form von Bettengeld. 2017 war das Frauenhaus GE – so wie die Frauenhäuser bundesweit – sehr belegt und musste viele Frauen abweisen. Zudem konnten die Frauen meistens nicht in Einzelzimmern untergebracht werden, was Frau Grobe als eine sehr unbefriedigende und belastende Situation schilderte.
AUF Gelsenkirchen fordert: Frauenhäuser müssen vollständig vom Staat finanziert werden, v.a. vom Bund und Land.