Reichmann PeterLeserbrief zum Artikel „1000 Bäume“-Projekt läuft auf Hochtouren von Peter Reichmann - Sachkundiger Einwohner für AUF Gelsenkirchen im Betriebsausschuss Gelsendienste:

Heute macht sich der Großteil der Menschen zurecht große Sorgen um den Zustand unserer Wälder und ist daher natürlich auch für die Pflanzung von neuen Bäumen. Leider ist aber die Kennzeichnung das „1000 Bäume“-Projekt laufe „auf Hochtouren“ eine starke Übertreibung. SPD und CDU riefen dieses Projekt in ihrem Koalitionsvertrag schnell mal aus, es „sollen jährlich fortlaufend mindestens 1000 zusätzliche Bäume neu gepflanzt werden“ und sahen 100.000 Euro dafür vor – offensichtlich ohne Rücksprache mit Gelsendienste, denn selbst nach damaligem Stand waren pro Baum ohne Pflanz- und Folgekosten 350 Euro je Baum nötig.

Wie oft schon traf Kollegen die Nachricht von Betriebsschließungen in der Vorweihnachtsszeit plötzlich und hart - eine unsägliche Bescherung! Just ist der Haushalt beschlossen, schon gibt es Anlass für große Sorgen - und Protest!

„Das ist eine Katastrophe für die 96 Kollegen und ihre Familien“, so Jan Specht, Stadtverordneter für AUF Gelsenkirchen. "Es erinnert mich an die kaltschnäuzigen Schließungen von Wellpappe, von Nokia kurz vor den Feiertagen.

Schon erhebt sich wieder der Chor der jammernden Beschwichtiger aus der SPD. Sozialverträglich, Interessenausgleich, Sozialplan, Gründung einer Transfergesellschaft - das allzu bekannte Vokabular der Arbeitsplatzvernichtung. Aber die Arbeits- und Ausbildungsplätze fehlen unwiederbringlich! Die Belegschaft ist gut beraten, hart um jeden Euro und hart um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen und sich nicht durch individuelle Angebote und Versprechungen auseinander dividieren zu lassen."

1. AUF Anträge zum konsumtiven Haushalt

Hauptausschuss HFBPD

Vorstandsbereich 2 OB

Produktgruppe 1101 Politische Gremien

Zuwendungen für Einzelmandatsträger

Einzelratsmitglieder, die keiner Gruppe oder Fraktion des Rates angehören, bekommen zusätzlich zu den kostenlosen Sachmitteln wie sie Fraktionen und Gruppen zustehen, 1/3 der Zuwendungen für die Geschäftsbedürfnisse der kleinsten im Rat vertretenen Fraktion. Die Regelung entspricht der Zuwendungsregelung für Gruppen, jedoch nur bezogen auf einen Anteil von 1/3 der Zuwendungen der kleinsten Fraktion anstatt 2/3 wie bei Gruppen. Begründung: Einzelmandatsträger bekommen Aufwandsentschädigungen, ihnen wird ein Büro gestellt, aber sie erhalten keine Mittel für ihre Geschäftsbedürfnisse, um sich mit Sachkompetenz für ihre Arbeit in Rat und Ausschüssen vor- und nachzubereiten. Ein Büro ist im digitalen Zeitalter verzichtbar – nicht aber die Erweiterung der Ressourcen für die Ratsarbeit, um sich auf die Kompetenz und Zusammenarbeit mit den sachkundigen Einwohnern, BürgerInnen und Experten zu stützen und um angemessene Öffentlichkeitsmittel für die Information über die Tätigkeit zu erstellen.

In einem persönlichen Brief wenden sich Monika Gärtner-Engel und Jan Specht dazu an die Oberbürgermeisterin Karin Welge und den Bezirksbürgermeister Joachim Gill. Nachzulesen hier.

Specht JanVerehrte Besucherinnen und Besucher, meine Damen und Herren, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

der Haushalt 2022, der heute verabschiedet wird, ist ein beeindruckendes Zahlenwerk. Herzlichen Dank an die Mitarbeiter der Verwaltung dafür. Und doch wird das reale Ergebnis ganz wesentlich von der Entwicklung der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen.

Der jüngste Stichtags-Bericht zur Entwicklung des Hauhshalts zeigt welche eklatanten Abweichungen durch die allseitigen Auswirkungen der Pandemie entstehen. Jede Welle kostet Gelsenkirchen Menschenleben, die Gesundheit vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch Millionensummen. Die vierte Welle wäre vermeidbar gewesen. CDU, SPD, FDP und Grüne tragen die Verantwortung, dass der pandemischen Lage aufgrund einer Mischung aus Wunschdenken, wahltaktischem Verhalten und Verantwortungs-Pingpong nicht entschieden entgegengewirkt wurde. Eine besondere Verantwortung trägt aber auch die AfD, die ganz bewusst die Menschen mit Realitätsleugnung verwirrt und rücksichtloses und egoistisches Verhalten fördert.