thermometer 3579034 640Die katastrophalen Auswirkungen der CO2-Anreicherung in der Atmosphäre nehmen dramatische Ausmaße an. Hitzeentwicklung, Waldbrände, Überschwemmungen, Dürren - die Klimaveränderungen rütteln auf, für viele haben sie existenzielle Folgen wie für viele verzweifelte Bauern.

Dringliche entschiedene Sofortmaßnahmen sind nötig, um endlich mit der drastischen Reduzierung der katastrophalen Treibhausgase ernst zu machen. Jeder regt sich über Trump auf – berechtigt. In Wirklichkeit hat sich aber die BRD von der Klimapolitik verabschiedet. Der Meteorologe und Ozeanologe Mojib Latif kritisiert, dass im Koalitionsvertrag von Union und SPD nichts Konkretes zum Klimaschutz zu finden ist: „Es muss mehr Druck von unten kommen - nur so haben wir auch den Atomausstieg geschafft.“

Rekordhitze, Wetterextreme und die sprunghaft wachsende Zahl regionaler Umweltkatastrophen lassen keinen Zweifel mehr: Wir erleben den Übergang in eine globale Klimakatastrophe. Das wird nur noch von einigen zynischen „Klimaskeptikern“, der AFD und Leuten vom Schlage des Donald Trump geleugnet.

Auffällig ist dennoch in der öffentlichen Diskussion, dass von Sofortmaßnahmen, so wie sie von Klimaexperten wie Prof. Schellnhuber gefordert werden, gar nicht mehr die Rede ist. Im Gegenteil: Der Raubbau an Kohle, Erdöl und -gas wird durch die herrschende Energiepolitik sogar noch forciert und dafür barbarische Kriege angezettelt – obwohl die Erkenntnisse der Klimawissenschaft erdrückend sind und die Alternativen längst bekannt.

Das Problem ist deshalb auch nicht mehr durch „Anpassung an den Klimawandel“ oder durch einige ökologischen Reformprojekte zu lösen. Ohne die Systemfrage zu stellen, ohne radikalen Bruch mit den kapitalistischen Machtstrukturen und der zerstörerischen Profitlogik ist diese verhängnisvolle Entwicklung letztlich nicht mehr aufzuhalten. In diesem Sinn sind wir alle aufgerufen, für radikalen Klimaschutz aktiv zu werden und für eine sozialistische Gesellschaft als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise in Einklang mit der Natur.

Am 16.7. brannte erneut die Mülldeponie Emscherbruch - mindestens zum fünften Mal in gut einem Jahr! Die Erklärungen der Betreibergesellschaft AGR sind äußerst dürftig! Offensichtlich werden unzureichende Vorkehrungen getroffen, damit keine Brände entstehen. Solch ein Müll muss verdichtet, unter Aufsicht gelagert werden und wohlmöglich überdacht gelagert werden. Es kann nicht sein, dass die Anwohner in Resse, Erle, Schalke und Bismarck ständig durch giftigen Brandrauch gefährdet werden. Immerhin verbrannte hier mit Sicherheit Plastik!

AUF Gelsenkirchen fordert:

Stoppt die Brände auf der Deponie Emscherbruch!
Bessere Überwachungstechnik (CO2, Wärmebild) für das 'Revisionslager'!
Verdichtung der Abfälle!
Schadstoffmessung bei jedem Deponiebrand und sofortige Information der Bevölkerung!

Es reicht! Jetzt schon der 3. Brand in nur 5 Monaten. Das macht mehr als nachdenklich. Die AGR als Betreiberin der Großdeponie, die von Kritikern nur als "Kloake des Ruhrgebiets" bezeichnet wird, steht zu Recht in der Kritik. Man sollte nicht vergessen, dass es gegen den Aufbau dieser Deponie 1968 und besonders in den 1980 er Jahren gegen die umfangreiche Ablagerung von giftigen Sonderabfällen heftigen Protest von den Anwohnern, auch mit der damaligen Unterstützung der ev. Kirche gegeben hat. Als Sprecher der Gelsenkirchener Umweltgewerkschaft finde ich es unerträglich, wenn die AGR plant, die Deponie sogar um weitere 4,6 Millionen Kubikmeter auszuweiten. Darunter sind auch 1,5 Milionen Kubikmeter gefährliche Abfälle. Die Umweltbelastung in Gelsenkirchen ist schon jetzt riesengroß, eine Ausweitung der Deponie sollte nicht in Frage kommen.

Skandal um BP-Abfälle

willi mast web KopieSeit dem 13. Ju­ni 2018 wird strafrechtlich ermittelt ge­gen Mit­ar­bei­ter der Fir­men­grup­pe BP/Ruhr Oel we­gen des Vor­wurfs des un­er­laub­ten Um­gangs mit Ab­fäl­len.

Dieser jüngste Umweltskandal, in den BP verwickelt ist, gehört nicht zu den kleinen Hausnummern. Mit einem ausgeklügelten System wurden über Jahre mindestens (!) 30 000 Tonnen hochgiftiger Rußpellets aus BP-Raffinerieabfällen über eine kriminelle „Abfallentsorgungs“-Firma auf eine offenen Lehmgrube an der Eichenallee in Hünxe gekippt und einplaniert – in der Nachbarschaft eines Wasserschutzgebiets.
Die BürgerInnen dort sorgen sich zu Recht um ihre Gesundheit diese Pellets enthalten Dutzende Giftstoffe wie Benzol und Toluol, krebserregend und blutverändernd. Über kurz oder lang landen sie im Grundwasser – eine tickende Zeitbombe.