Logo Kumpel für AUFKommt zur Demonstration und Kund­gebung am 16.03.2019

11 Uhr Auftakt vor dem Haupteingang zur Zeche Zollverein (Schacht XII), Essen-Schonnebeck, Gelsenkirchener Straße 181 (Höhe Abzweigung in die Straße Dorstenbusch); anschließend Demonstration in Richtung Katernberg
12.30 Uhr Kundgebung auf dem Katernberger Markt

Kumpel für AUF ruft auf zur Demonstration

Wir haben noch viele Rechnungen mit der Ruhrkohle AG und Regierung offen

190220 Bottrop UmweltdemoAngeblich ist alles Friede, Freude, Eierkuchen mit der Stilllegung der letzten Steinkohlezechen. Geschichte eben. Von wegen! Deshalb ruft die überparteiliche Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF auf, am 16. März vor Zollverein Schacht XII in Essen zu demonstrieren, nahe der Zentrale der Ruhrkohle AG und RAG-Stiftung. Worum geht es?

1. Der Kampf um den Erhalt des Deputats. Jahrzehnte erhielten die Bergleute Kohle oder ersatzweise Geld als festen Lohn- und Rentenbestandteil bis ans Lebensende, was auch den Witwen zugute kam. Das wurde ihnen mit der Zechenstilllegung von der RAG teilweise ganz gestrichen und vielen viel zu niedrig abgefunden. Die Kumpels mit Kohleofen traf es am schlimms­ten. Die hinterhältige Methode dazu war ein Tarifvertrag mit der Gewerkschaftsführung der IGBCE. Kumpel für AUF und die Mieterinitiative der Bergarbeitersiedlung in Hassel organisierten Versammlungen. Dank dem hartnäckigen Kampf hunderter Bergleute wurde nun ein gerichtlicher Teilerfolg erzielt. Es wurde nachgewiesen, dass die RAG die Berechnungsgrundlage manipuliert hat. Die Medien berichteten. Jetzt muss nachgelegt werden! Zumal die breite Masse der Kumpel dennoch leer ausgehen soll. Das betrifft 124 000 Kumpel und ihre Familien! Der ganze Schandtarifvertrag muss für ungültig erklärt werden! Das geht auch alle anderen Arbeiter und Angestellten an. Das darf nicht die Blaupause für andere Unternehmen werden, die Betriebsrenten anzugreifen!

Die Fackel weiter tragen!

Die letzte Steinkohleförderung auf Zeche Prosper am 21.12.2018 ist ein historischer Einschnitt: die Steinkohleförderung war Herzstück der industriellen Entwicklung und Prägung der Region. Der untertage geborene, notwendige Zusammenhalt in der Arbeit prägte eine unverbrüchliche Solidarität - auch unter Kumpels unterschiedlichster Nationalität - , die in die Mentalität der Masse der Bevölkerung in der Region einging.

„AUF Gelsenkirchen und Kumpel für AUF lehnen die Stilllegung des Steinkohlebergbaus in Deutschland nach wie vor ab. Das Aus für den Bergbau bedeutet den Verlust zehntausender industrieller Arbeitsplätze und Schließung der qualifiziertesten Lehrwerkstätten. Ein nicht wieder gutzumachender Schaden für die Region! Ja - die Verbrennung von Kohle muss beendet werden. Nein – das hätte nicht das Ende des sichersten und modernsten Kohlebergbaus der Welt bedeuten dürfen und müssen: Kohle ist viel zu schade zum Verbrennen und in moderner (Carbon-)Technologie vielfach benötigter Wertstoff. Kohle wird nun importiert aus Zechen mit katastrophalen Arbeitsbedingungen und Hungerlöhnen oder aus zerstörerischem Tagebau,“ so Monika Gärtner-Engel.
Bergleute waren auch historische Akteure - und womöglich soll dieses Erbe gleich mit begraben werden: Generalstreik und Rote Ruhrarmee fegten den Kapp-Putsch hinweg; der bedeutende Streik 1997 rettete vorerst Tausende Arbeitsplätze und läutete den Anfang vom Ende der Regierung Kohl ein.

Viele Rechnungen bleiben offen: Giftmüll untertage, ein ungerechter Deal der Bergschadensbegleichung am Sportparadies, der Kampf ums Deputat.

AUF- Vorstandssprecherin Dagmar Brettschneider blickt in die Zukunft: „Es gilt, die besten Errungenschaften der Bergarbeiterbewegung, ihre Fackel weiter zu tragen: hoch qualifizierte und harte Arbeit, unverbrüchliche Solidarität, Kampfgeist und Rückgrat. Das wird Gelsenkirchen noch brauchen! “

zur finanziellen Unterstützung der 2. Internationalen Bergarbeiterkonferenz
vom 2. bis 5. Februar 2017 in Ramagundam/Godavarikhani (Indien)

Samstag, 15.10.2016, 18 Uhr - Einlass: 17.30 Uhr

Eintritt (inkl. Büfett, Liveband u. Solidaritätsbeitrag), 15 Euro / 10 Euro (ermäßigt)

Kultursaal Horster Mitte, Schmalhorststraße 1a, 45899 Gelsenkirchen

161014 Einladung Solifest„Die 2. Internationale Bergarbeiterkonferenz hat das Ziel, die internationale Koordinierung und Kooperation der kämpferischen
und klassenkämpferischen Bergarbeiterbewegung der weltweit 21 Millionen Bergleute voranzubringen. Dazu gehört das gegenseitige Kennenlernen, voneinander lernen, das Vertrauen zueinander zu stärken und Schlussfolgerungen zu ziehen für die Höherentwicklung der Koordinierung.
Deshalb sollen alle wichtigen Fragen der Arbeit, des Lebens, der Kämpfe, der Organisation, der Umwelt, der Jugend und Familien, usw. Gegenstand der Beratungen und der Beschlüsse sein. Ein Kernstück der Konferenz wird die Beratung und Verabschiedung eines internationalen Kampfprogramms der Bergleute sein.“

Veranstalter:
Bergarbeiterinitiative „Kumpel für AUF“; Büro in GE: Schmalhorststraße 1c, 45899 Gelsenkirchen, Tel.: 0209 36174232
Homepage: www.minersconference.org

Mitveranstalter:
Kommunalwahlbündnisse „AUF Gelsenkirchen“, „NV AUF geht’s“ (Neukirchen-Vluyn), „Mülheim steht AUF“, „AUF Witten“

181004 kfa veranstaltung 1997 dinlang webDer große Bergarbeiterstreik 1997 der Kumpels von Ruhr und Saar war ein historisches Ereignis.

Mit dem größten, selbständig organisierten Bergarbeiterstreik seit dem II. Weltkrieg wurde

verhindert, dass die Regierung Kohl und die RAG ihre Pläne zur Schließung der Steinkohlezechen durchziehen konnten. Die Bergarbeiterbewegung Kumpel für AUF sucht weiter Zeitzeugen, die damals dabei waren, die Fotos und Berichte beitragen können - von den Anfängen auf Zeche Hugo bis zu den Protesten vor dem Bonner Kanzleramt und aus der breiten Solidaritätsbewegung aus der Bevölkerung. Aber auch alte Grubenlampe, Zeugnisse der Bergbauzeit und Beiträge zur Bergarbeiterkultur sind willkommen. Statt Abgesang und weinerlichen Klagen wird dieser Abend die kämpferische und revolutionäre

Bergarbeiterkultur des Ruhrgebiets an jüngere Generationen weitergeben.

Die Veranstaltung mit Vorprogamm ab 16 Uhr, großer Revue zum Bergarbeiterstreik ab 19 Uhr und anschließendem Tanz findet statt am 6.10.2018 in Gelsenkirchen-Horst an und in der Horster Mitte, Schmalhorststraße 1a. Interessenten wenden sich bitte an: Kumpel für AUF, e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

AUF Gelsenkirchen begrüßt die aktuelle Strafanzeige der Umweltorganisation BUND gegen die RAG. „Das Vorgehen der RAG ist unter verschiedenen Aspekten strafrechtlich relevant“, so Jan Specht, sachkundiger Einwohner für AUF im Umweltausschuss. „Auch nachdem die Gesundheitsgefährdung durch PCB bekannt war, hat die RAG PCB-haltige Öle noch jahrelang unter Tage eingesetzt. Auch nach Stilllegung von Bergwerken wurde versäumt, diese zu sanieren. Und ohne einen genehmigten Betriebsplan wurde damit begonnen, die PCB-verseuchten Schächte zu fluten, die Wasserhaltung zu zentralisieren und Grubenwasser direkt in die Gewässer des Ruhrgebiets zu pumpen“.