Specht Jan„Was tun, wenn der Sieben-Tagewert der Neuinfektionen pro 100.000 in Gelsenkirchen die Schwelle von 50 überschreitet?“, das beschäftigt Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen.

„Nachdem sich der Wert schon seit Tagen über der Warnschwelle von 35 bewegt, ist davon auszugehen, dass er weiter ansteigen wird, wenn man sich das Infektionsgeschehen im ganzen Land ansieht.

Insbesondere jüngere Menschen stecken sich derzeit an, was darauf hinweist, dass insbesondere in Schulen und am Arbeitsplatz die diffuse Ausbreitung von Corona stattfindet, wie in Gladbeck. Es müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden: Reduzierung der Klassengrößen (versetzter Unterricht), Luftfilter in allen Klassenräumen, Einzelarbeitsplätze und Maßnahmen zur wirklichen Einhaltung der Abstandsregel in den Betrieben und Büros. Sicherlich kann auch die Einschränkung von privaten Feiern eine Option sein.

20200908 Protest Evang KH08.09.2020 - Auf große Zustimmung stieß unser Protest von AUF Gelsenkirchen vor dem Evangelischen Krankenhaus in Gelsenkirchen gegen die geplante Kürzung der Gelder für die Brustkrebszentren in Deutschland. Der gemeinsame Bundesausschuss der Krankenkassen hat Kürzungen geplant für Zentren, die hauptsächlich Frauen mit Brustkrebs behandeln. Ihre Begründung: Es müssten dort mindestens drei Tumorarten behandelt werden können, sonst gäbe es keine weiteren Gelder.

Wer davon betroffen ist – und das sind mittlerweile sehr viele – weiß, dass es auf eine gute medizinische und therapeutische Behandlung ankommt. Deshalb sehen wir in dieser Maßnahme einen frauenfeindlichen und Patienten feindlichen Angriff.

Nach Ferienende beim Kita- und Schulpersonal Abstrich-Untersuchungen durchzuführen, ist absolut notwendig. Unter den aktuellen Bedingungen ist dies jedoch für die betroffenen 5500 Lehrer/innen und Erzieherinnen eine Zumutung - und für die Arztpraxen in diesem Umfang auch gar nicht durchführbar. Was kurzfristig möglich und nötig ist: mobile Testzentren bzw. Test-Teams an Kitas und Schulen zu schicken – wozu auch kein ärztliches Fachpersonal nötig ist. So könnte man in kurzer Zeit Überblick über mögliche Infektionsherde bekommen und die Testungen dann auch auf die Schüler auszuweiten. Das würde auch viel gegen die Verunsicherung von Eltern, Kindern und Lehrpersonal helfen.

Bartholome Anna„Maske rauf, Maske runter“ - nicht nachvollziehbar sind die kurzatmigen Anweisungen der NRW-Landesregierung zur Maskenpflicht in den Schulen – erst für alle (außer den Grundschulkindern) auch während des Unterrichts – dann verschwinden die Masken und sollen nur noch auf „freiwilliger Grundlage“ getragen werden.

Erklärung von Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen und Anna Bartholomé, bildungspolitische Sprecherin von AUF Gelsenkirchen:

In zwei Wochen enden die Sommerferien und viele Lehrerinnen, Lehrer, Eltern und natürlich auch größere Kinder machen sich berechtigte Sorgen, wie der Schulbetrieb in dieser – bereits wieder anschwellenden – Corona-Krise laufen soll.

Natürlich wünschen auch wir, dass möglichst viele Kinder wieder regelmäßig zur Schule gehen können und dass alles getan wird, um die aufgelaufenen Defizite durch besondere Fördermaßnahmen wett zu machen.

Es ist jetzt nur noch kurze Zeit (anderthalb Wochen) zum Schuljahresbeginn und wir machen uns große Sorgen um angemessene gesundheitliche und soziale Vorbereitungen. In den letzten Wochen vor Ferienbeginn war es Usus, dass die Landesbehörden oft erst freitags umfangreiche Auflagen an die Schulen schickten, die dann innerhalb kürzester Zeit immense Anstrengungen aufbringen und unerfüllbare Auflagen erfüllen sollten.