AUF Gelsenkirchen unterstützt die Protestversammlung gegen die Politik der verbrannten Erde der Ruhrkohle AG (RAG) am 5. Juni in Gelsenkirchen-Horst ab 12 Uhr.


Für Jan Specht, Stadtverordneter, gibt es viele Gründe, sich daran zu beteiligen. 

„Gelsenkirchen ist untrennbar mit dem Bergbau verbunden. Hunderttausende Bergleute schufteten, um Reichtümer aus der Erde zu holen. Gleichzeitig ist Gelsenkirchen heute eine der ärmsten Kommunen in ganz Deutschland. Arm, was die Einkommen der Menschen hier und andererseits die hoch verschuldete Stadtkasse betrifft. Dafür trägt ganz besonders die Ruhrkohle AG die Verantwortung, die am meisten von der Förderung, Weiterverarbeitung und Verbrennung der Kohle profitiert hat.

AUF Gelsenkirchen unterstützt die Protestversammlung gegen die Politik der verbrannten Erde der Ruhrkohle AG (RAG) am 5. Juni in Gelsenkirchen-Horst ab 12 Uhr.

Alle Interessierten und mit dem Bergbau verbundenen sind herzlich zur Einweihung eines Bergarbeiterdenkmals eingeladen.

Jan Specht, Stadtverordneter, begründet das Engagement: „Im April waren 45.479 Menschen in Gelsenkirchen arbeitslos oder unterbeschäftigt. Dass sind auch Folgen der von der Ruhrkohle praktizierten Arbeitsplatzvernichtung und Zechenschließung. Solange es profitabel war, wurden Arbeiter aus ganz Deutschland und der ganzen Welt angeworben. Aber als der internationale Handel mit Kohle profitabler für die RAG war, hat man die Stadt mit der Arbeitslosigkeit alleingelassen. Der Strukturwandel ist gescheitert!

20210529 Protest AUF gegen AfDAnlass zum Protest war eine AfD-Kundgebung am 29. Mai auf dem Heinrich-König-Platz mit drei AfD-Bundestagsabgeordneten. Viele hatten erst kurzfristig davon mitbekommen, gut geheimgehalten von der AfD, um keinen Widerstand gegen Rechts auf den Plan zu rufen? Viel Mobilisierungspotential hatten sie jedenfalls nicht: Grade mal um die 30 Leute standen recht verloren auf dem Heinrich-König-Platz, geschützt von über 12 Mannschaftswagen der Polizei.

Der Gegenprotest  war ab 12 Uhr auf dem Plan und wuchs an. Jan Specht, AUF-Stadtverordneter, hatte eine Spontankundgebung angemeldet, mehrere Mitglieder von AUF zeigten Flagge gegen die soziale Demagogie, die von der AfD verbreitet wurde. Mit ihren Argumenten muss man sich auf jeden Fall auseinander setzen und ihnen entgegen treten: Sie greifen soziale Fragen und Empörung auf, obwohl sie eine völlig unsoziale Politik verfolgen. Ihre rücksichtslosen und egoistischen Corona-Standpunkte verdeutlichen das.

20210505 Maidemo3AUF hat sich an der kämpferischen Kundgebung und Demonstration beteiligt. Am Kampf- und Feiertag der Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt setzten rund 120 TeilnehmerInnen aus 12 verschiedenen Ländern ein ermutigendes Zeichen.
Der DGB Gelsenkirchen hatte seine Aktivitäten abgesagt und ins Internet verlegt. AUF hat dafür keinerlei Verständnis und ist stolz auf die gelungenen Aktivitäten mit vielen Teilnehmern und Organisationen unter Corona-Schutz-Bedingungen!

Wilhelm ChristophVon Christoph Wilhelm: "Für die Öffentlichkeit völlig überraschend haben die Gelsenkirchener Stadtwerke den Vertrag mit der Kaue-Inhaberin VEWO Wohnungsverwaltung GmbH gekündigt. Und das offenbar schon vor etlichen Monaten. Das ist ein massiver Schlag gegen die Kunst- und Kulturszene der Stadt Gelsenkirchen. Das trifft nicht nur Künstler und in diesem Bereich direkt Beschäftigte, sondern hier sollen im Schatten der Corona-Pandemie und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Fakten geschaffen werden, die die Lebensqualität aller Gelsenkirchener einschneidend verschlechtern.

Reichmann PeterDer DGB sagte inzwischen die zunächst geplante Kundgebung in Gelsenkirchen auf dem Heinrich-König-Platz ab. Er ersetzt sie durch eine symbolische Aktion ohne Reden und mit lächerlicher Teilnehmerzahl. Das trifft bei vielen GewerkschafterInnen auf Empörung.

Es ist nicht zu fassen: Über 1 Million Kolleginnen und Kollegen verloren bereits ihren Arbeitsplatz in der Weltwirtschafts- und Finanzkrise, verschärft durch die Corona-Pandemie. Die Reichen werden noch reicher – aber die Reallöhne sinken. Bereits über 80.000 Todesopfer in Deutschland, über 3 Millionen auf der Welt, ein Ende ist nicht in Sicht. Aber die Regierung lässt weiterhin bei allen Verschärfungen Industrie und Großkonzerne außen vor. Haben wir da keinen Grund auf die Straße zu gehen? Oder sollen wir sie gar den Corona-Leugnern überlassen?!“ fragt Peter Reichmann, einer der Organisatoren aus dem Internationalistischen Bündnis, das eine Kundgebung und Demonstration am 1.Mai durchführen wird.