An den Rat der Stadt Bochum und alle Ratsparteien ,an alle demokratischen Parteien, Verbände, Vereine, Gewerkschaften und Betriebsräte in Bochum an die Oberbürgermeister Bochum, Herne, Dortmund, Hattingen, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Witten, an die Öffentlichkeit im Revier

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Bochumer Montagsdemo ist eine unabhängige Bewegung gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung und gegen Hartz IV. Sie besteht seit dem 16.8.2004. Mehrere Organisationen wie Erwerbslose, Parteien und auch Einzelpersonen kämpfen Montag für Montag gegen den Sozialabbau und Hartz IV, aber auch andere brisante Themen wie Arbeitsplatzvernichtung, Mindestlohn, Umweltschutz, Atomkraft oder die aktuelle Entwicklung in verschiedenen Staaten, z.B. Syrien, stehen auf unserer Agenda.
Montagsdemonstrationen finden nicht nur in Bochum, sondern in fast 100 Städten der Bundesrepublik statt.

Wir unterstützen selbstverständlich den Kampf der Opel-Belegschaft um ihre Arbeitsplätze.

„Das Revier macht mobil für Solidarität!“ - Für einen Aktionstag Opel am 28. Juni 2012

Auf der zusätzlichen Betriebsversammlung bei Opel Bochum am 21. Mai hatte Opel-Chef K.F. Stracke eine Entscheidung über die Zukunft der europäischen Werke angekündigt. Sie soll am 28. Juni im Aufsichtsrat von Opel bekannt gegeben werden. Mit der Ankündigung, die kommende Astra-Generation in England und Polen zu bauen, ist die Schließung des Bochumer Werks und der Verlust von 45.000 Arbeitsplätzen zu befürchten.
Die breite Öffentlichkeit, Parteien und Verbände, der Bochumer Stadtrat, die Oberbürgermeister von 7 Revierstädten und die Opel-Belegschaften haben deutlich gemacht, dass eine Schließung nicht akzeptiert wird. Was auch immer am 28. Juni beschlossen oder verkündet wird: es ist Zeit ein Zeichen zu setzen gemeinsam von Öffentlichkeit und Belegschaft!

Wir schlagen vor, den 28. Juni zum Tag der Solidarität im Kampf um jeden Arbeitsplatz zu machen. Dieser Tag bietet sich auch deshalb an, weil gleichzeitig die Beschäftigten der französischen PSA-Werke, die ebenfalls betroffen sind, einen Aktionstag gegen geplante
Werksschließungen durchführen. Wir können uns vorstellen, dass es ein Aktionstag des ganzen Ruhrgebiets wird, das im Verlauf der letzten Jahrzehnte immer wieder geblutet hat (Zechen, Nokia, Henrichshütte). Die Belegschaft steht vor einem neuen 2004 – Stärken wir ihr den Rücken!

Unsere gemeinsamen Forderungen sollten sein:
• Keine Werksschließung in Bochum oder anderen Städten und Regionen!
• Kampf um jeden Arbeitsplatz im Interesse der Jugend!
• Wir sind eine Belegschaft – Schluss mit Spaltung und Erpressung!
• Einhaltung der Tarifverträge gegen Niedriglöhne und Armut! Kein Verzicht mehr!
• Auszahlung von Tariferhöhungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld!
• Für ein Streikrecht, das diesen Namen auch verdient: vollständig, allseitig und gesetzlich!

Zur Vorbereitung dieses Aktionstags schlagen wir allen vor, ein breites überparteiliches Bündnis zu schließen. Im Interesse der Arbeitsplätze und der Zukunft unserer Region sollten wir gemeinsam und demokratisch über den Aktionstag, seine Durchführung, Kundgebung, Reden und Demonstrationen beraten und entscheiden.

Wir laden ein zu einem Vorbereitungstreffen am 25.6.2012 um 19 h in das Lokal „Kebap Cityhaus“, Bongardstr. 6, 44787 Bochum.

Mehrheitlich beschlossen auf der Montagsdemo Bochum am 18.6.2012.