Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,
liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Gestern jährte sich der Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus zum 80. Mal. Ein wichtiger Tag - früher wie heute! Am 8. Mai 1945 wurde der II. Weltkrieg beendet, auf dem Reichstag hissten die siegreichen Soldaten der Roten Armee die Fahne, die Kriegsgräuel nahmen ein Ende. Dieser Tag zeigt uns, dass der Faschismus besiegt werden kann.
Der 1. Mai war dieses Jahr ein ermutigendes Signal! Viele Menschen zeigten Flagge gegen den Aufmarsch der faschistischen Partei „Die Heimat“. Jan Specht, AUF Stadtverordneter, hat die Initiative für ein breites Bündnis ergriffen. Das wurde zu einem großen gemeinsamen Erfolg. Besonders Jugendliche haben sich aktiv beteiligt!
Es ist noch nicht so lange her, da wurde der 8. Mai noch von führenden Politkern als ein Tag der Niederlage Deutschlands betrachtet. Von der AfD wird heute ganz offen eine „erinnerungspolitische Kehrtwende um 180 Grad“ gefordert.
Wir von AUF begrüßen die Forderung, den 8. Mai zu einem Feiertag zu machen. 2020 hatte Jan Specht eine Resolution dafür in den Stadtrat eingebracht und sich dafür eingesetzt, auch den sozialistischen, christlichen, kommunistischen, sozialdemokratischen und jüdischen Widerstand gegen Faschismus ins Programm aufzunehmen.
Auch die Gelsenkirchener Montan- und Petrochemische Industrie muss ihrer Mitverantwortung für die Verbrechen der Nazi-Zeit übernehmen. Auf diesem Friedhof gibt es neben dem Gedenkort für die ermordeten sowjetischen Zwangsarbeiter und die Bergarbeiter der Roten Ruhrarmee ein Mahnmal für die ermordeten jüdischen Zwangsarbeiterinnen des Hydrierwerks Gelsenberg.
Ziehen wir heute die Lehren aus der Geschichte! Schon einmal kam die notwendige Einheit nicht zustande, um den Hitler-Faschismus zu verhindern. Christen, Kommunisten, Gewerkschafter und Sozialdemokraten wurden auseinandergebracht. Wir haben viel zu gewinnen, wenn wir weltanschauliche Gräben überwinden. Antikommunismus darf keinen Platz im antifaschistischen Widerstand haben. Dafür steht AUF mit seiner Überparteilichkeit ein.
Verstärkt treten heute faschistische Kräfte wieder auf den Plan, nicht nur in den USA mit dem Machtantritt von Donald Trump, auch in Deutschland muss man von einer akuten faschistischen Gefahr sprechen. Insbesondere wird versucht, mit einer unsäglichen Hetze gegen Flüchtlinge und Migranten die faschistische Stimmung anzuheizen. Wir sagen: Jede Stimme für die AfD ist eine zuviel!
Verbinden wir unser heutiges Gedenken damit, ihre Demagogie zu entlarven, mit vielen Bürgerinnen und Bürgern zu reden und sie zu überzeugen, dass die Wahl der AfD ein fataler Irrweg ist.
80 Jahre Befreiung vom Hitlerfaschismus verstehen wir deshalb als Auftrag! Nie wieder Faschismus! Der 8. Mai ist auch ein Tag zum Innehalten und Gedenken der Opfer der aktuellen Kriege in aller Welt, insbesondere in Gaza und in der Ukraine. Diese Kriege müssen beendet werden, bevor ein Dritter Weltkrieg die Menschheit in den Abgrund reißt.
Wehret den Anfängen!
Willi Mast, Martina Reichmann, Karl-Heinz Wittmann