Die neonazistische Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) und ihre Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ (JN) rufen unter dem Motto „Arbeit - Freiheit - Remigration“ zu einer Demonstration zum 1. Mai in Gelsenkirchen auf. Neben ihrer zentralen Demonstration in Gera wollen sie damit auch in der “Stadt der tausend Feuer” den Faschismus auf die Straße tragen.
Der 1. Mai ist seit seinen Anfängen im Jahr 1889/90 ein internationaler Tag der Arbeiter*innen. Die Nationalsozialisten missbrauchten das Ansehen und die Tradition des 1. Mai für ihre menschenverachtenden, faschistischen Ziele. Am 1. Mai 1933 erklärten sie ihn zum „Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes“. Schon am 2. Mai besetzten SA-Trupps im gesamten Reich die Gewerkschaftshäuser, verhafteten Mitarbeitende und beschlagnahmten ihr Vermögen. Parteien wie SPD und KPD, Gewerkschaften und die Arbeiterwohlfahrt wurden verboten. Es folgten 12 Jahre blutiger Terrorherrschaft und der Zweite Weltkrieg mit Millionen Toten und Verletzten. Nie wieder!
Vor diesem Hintergrund ist die 1. Mai-Demonstration der Neonazis eine unerträgliche Provokation. Ein Zusammenschluss aus Organisationen, Parteien und Einzelpersonen mit dem “Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung” und dem Bündnis „Widersetzen“ ruft die Bevölkerung auf, sich zu widersetzen, zu protestieren und wie im Jahr 2015 den Naziaufmarsch in unserer Stadt zu verhindern. Denn Gelsenkirchen ist keine Heimat für Faschisten!
In unserer Stadt sind 146 Nationalitäten vertreten. Seit jeher ist das Ruhrgebiet durch Migration geprägt. Für Arbeitslosigkeit und Verfall sind nicht die Migrant*innen verantwortlich und Migration ist nicht die Ursache für die Probleme in Gelsenkirchen, sondern der Strukturwandel und die verfestigte Armut.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Der 1. Mai bleibt nazifrei!
Gelsenkirchen ist bunt und bleibt bunt!
Alle zusammen gegen den Faschismus!
Zeitplan
9 Uhr Auftakt Margarethe-Zingler-Platz
9.30 Interreligiöse Andacht Margarethe-Zingler-Platz
10.15 Uhr 1. Mai-Demonstration des DGB vom Margarethe-Zingler-Platz zum Stadtgarten, wo ab 11 Uhr die Mai-Kundgebung startet
Ca. 10.40 Uhr Abzweigung eines zweiten Demozugs an der Vattmannstraße über Eberststraße, Bahnhofsstr. zum Bahnhofsvorplatz
11.15 Uhr Kundgebung „Alle zusammen gegen den Faschismus“, Bahnhofsvorplatz
13 Uhr Gegendemonstration, Bahnhofsvorplatz, Husemannstraße zum Heinrich-König-Platz
14 Uhr Abschlusskundgebung vom Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung