Der Rat der Stadt Gelsenkirchen möge in seiner Sitzung am 8. Mai 2023 folgende Resolution verabschieden:
„Der Rat der Stadt Gelsenkirchen bekräftigt seinen am 20. Mai 2021 mehrheitlich gefassten Beschluss, dass sich die Stadt Gelsenkirchen dafür einsetzt, den 8. Mai zu einem bundesweiten gesetzlichen Feiertag zu erheben. Da die bisherigen Initiativen auf Landesebene eher zurückhaltend beantwortet wurden, wird die Stadtverwaltung gebeten, wie bereits beschlossen, verstärkt auch auf Bundesebene für das Anliegen zu werben.


Das Institut für Stadtgeschichte führt mit zahlreichen Partnern dieser Tage bereits zum zweiten Mal ein umfangreiches und informatives Bildungs- und Gedenkprogramm durch. Anlässlich des Tags der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands und damit des Endes des II. Weltkriegs liegt der Schwerpunkt auf einer „übergreifenden Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus“. Der Rat der Stadt regt an, dabei in den kommenden Jahren auch den sozialistischen, christlichen, kommunistischen, sozialdemokratischen und jüdischen Widerstand gegen Faschismus, sowie die Verantwortung der Gelsenkirchener Montan- und Petrochemischen Industrie ins Programm aufzunehmen.


Wenig beleuchtet ist bislang auch die Rolle der sowjetischen Roten Armee, welche die Hauptlast der Befreiung vom Hitler-Faschismus trug. Angesichts des Missbrauchs des Ansehens der Roten Armee und des 8. Mai durch das faschistische Putin-Regime ist es mehr denn je notwendig, diese historischen Tatsachen und die Opfer zu würdigen – sei es mit einer Veranstaltung oder dem Gedenken an die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen, die auf dem Friedhof Horst-Süd begraben sind. Es ist absurd, wenn zur Rechtfertigung des imperialistischen Kriegs in der Ukraine die antifaschistische Tradition beschmutzt wird.


Der 8. Mai ist auch ein Tag zum Innehalten und Gedenken der Opfer der Kriege in der Welt im letzten Jahr, die beendet werden müssen, bevor ein III. Weltkrieg die Menschheit in den Abgrund reißt.“