Lenz AntonToni Lenz verstarb mit 68 Jahren nach einer sehr schweren Erkrankung. Wir vermissen ihn als humorvollen, umtriebigen, kulturvollen, selbstlosen und bescheidenen Freund und Mitkämpfer sehr. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Michaela Weber, die ihn in den 17 Monaten seiner Krankheit liebevollst stützte, begleitete und sich um ihn kümmerte.

Toni Lenz war Mitbegründer von AUF Gelsenkirchen und hat sich vor allem als Mitglied des Wirtschaftsförderungsausschusses einen Namen gemacht.  Er prägte einen parlamentarischen Stil, der unter Wirtschaftsförderung insbesondere Förderung der Arbeiterbewegung in Gelsenkirchen verstand – gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen, grassierende Armut in Gelsenkirchen oder Niedriglohnbereich.

So war er kompetenter Kritiker jedes Arbeitsplatzabbaus, jeglicher Werksschließung – stand bei Tarifrunden und Protesten morgens um 6 oder auch mal rund um die Uhr am Tor; er beriet die Kollegen, stärkte ihnen den Rücken; kritisierte Sozialpartnerschaft und Tod auf Raten. Stauffenberg, RAG, Wellpappe, Küppersbusch, BP – stets stand er auf der Seite der Belegschaften und nutzte  alle Möglichkeiten der Ausschussarbeit und Antragsstellung z.B. für den Haushalt für diese Ziele – und nicht zuletzt stets für lebhafte Diskussionen über seine sozialistischen Ziele.

Mit ihm hat die Kommunalpolitik in Gelsenkirchen einen Menschen verloren, der sich uneigennützig, initiativ und kompetent für die Anliegen der Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, vor allem der Arbeiter, stark gemacht hat. Sein großes Engagement und sein großes Herz werden unvergessen bleiben.

Als kompetenter Arzt und Anästhesist begegnete er jedermann offen und auf Augenhöhe.

Sein Vorschlag war auch, ein Pilotprojekt zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu starten mit der Einführung einer Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Ignoranz der etablierten Parteien konnte ihn nie aus dem Konzept bringen.

Die Zukunft der Jugend, die internationale Solidarität war ihm eine Herzensangelegenheit, und so war er einer der Organisatoren der Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen. Als es im Zusammenleben mit Menschen aus Rumänien Zündstoff gab und andere schon Unterschriften gegen sie sammelten, ging er  offen, streitbar und integrierend auf die Kontrahenten zu und trug erfolgreich zur Klärung bei.

Glück AUF, das stand unter jeder seiner Pressemitteilungen. Glück AUF Toni – Du fehlst uns. Aber Du wirst uns ein Ansporn sein, in deinem Sinn weiter zu leben und  kämpfen!

Alle, die sich gemeinsam mit AUF und vielen Freunden von Toni Lenz verabschieden möchten, sind herzlich eingeladen zur Gedenkfeier am 5. März 2023 um 11 Uhr im Kultursaal der Horster Mitte, Gelsenkirchen-Horst, Schmalhorststr. 1C.