Montagsdemo 1432022Mit einer Gedenkminute für die Opfer des Krieges begann die Montagsdemo für den Weltfrieden am 14. März. Die rund 100 TeilnehmerInnen und vielen ZuhörerInnen gedachten mit Kerzen und Blumen der ukrainischen Frauen, Männer und Kinder, auch der russischen Soldaten, die ums Leben gekommen sind.

Viele waren gekommen und hatten Beiträge und Schilder vorbereitet, wie ein Plakat: "Organisiert sind wir stärker als die Kriegstreiber!" Einen Jungen aus Bulgarien treibt um: "Viele Kinder müssen ansehen und miterleben, dass es Krieg gibt in Europa, aber auch in anderen Ländern wie Syrien. Ich finde das schlimm und verurteile, was Putin macht."



Montagsdemo 14322 2Klar positionierte sich die Montagsdemonstration gegen die imperialistische Aggression Russlands und forderte die sofortige Beendigung des Krieges. Sie stellte klar, dass es hier nicht um die Tat einer einzelnen Person – nämlich Putin - geht, sondern um die Machtinteressen der russischen Oligarchie, des russischen Kapitals. Das erklärte Ziel dieser herrschenden Schicht ist es, die Entwicklung in den 1990er Jahren wieder wett zu machen, als der damalige Block der imperialistischen Sowjetunion auseinanderbrach. Ihre Politik und der jetzige Krieg zielen darauf ab, ehemalige Sowjetstaaten wieder in ihren Machtbereich einzugliedern. Besonders scharf wurde kritisiert, dass die russischen Truppen die Zivilbevölkerung bekämpfen.

"Wir müssen auch alles bekämpfen, was zur Verschärfung des Krieges beiträgt, diese Aussage wurde in Beiträgen mit Fakten und Forderungen untermauert", so Martina Reichmann, Pressesprecherin der Montagsdemo. "Dass die Nato genau jetzt eins der größte Militärmanöver mit über 30.000 Kräften in Norwegen durchführt, stieß auf einhellige Empörung. Jede Maßnahme ist zu verurteilen, die zu einem dritten Weltkrieg führen kann. Denn einen dritten Weltkrieg kann niemand gewinnen!"

GewerkschafterInnen, Opelaner, Bergleute, streikende Ver.di-Frauen im Erziehungs- und Sozialdienst meldeten sich zu Wort. Es bringt keinen Frieden, wenn Arbeiter aus verschiedener Ländern gegeneinander kämpfen! Im Gegenteil: Jetzt ist die Stunde, wo ArbeiterInnen aufstehen müssen, egal aus welchem Land, um einen drohenden dritten Weltkrieg zu verhindern, und genauso gegen die Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf die Bevölkerung. Sie warnten auch, kritisch zu sein und genau hinzuschauen. Was für ein Friedensbeitrag soll das sein, wenn Unternehmer wie Stefan Wolf vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall jetzt schon davon träumen, am wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Ukraine "arbeiten" zu können - das heißt doch, jetzt schon die Profite zu planen.

Aktivisten der Umweltgewerkschaft wiesen auf das Atomkraft-Gefahrenpotential im Ukraine-Krieg hin. Die Katastrophe in Fukushima ist ernsthafte Mahnung. Das unterstreicht die Forderung für die Stilllegung aller Atomkraftwerke auf Kosten der Betreiber und für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen.

Montagsdemo 1432022 4Sprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität in Gelsenkirchen heißen die Menschen aus der Ukraine willkommen. Sie haben in ihren Heimatländern selbst erlebt, wie Russland, NATO und EU andere Länder ausplündern und Diktatoren und Putschisten unterstützt werden. Sie sagen Nein zur Spaltung in Menschen erster und zweiter Klasse, nach Hautfarbe, Herkunft oder Religion! Für gleiche Rechte für alle demokratischen Flüchtlinge und für den Zusammenhalt aller in Deutschland lebenden Menschen, egal ob Flüchtling oder »Einheimischer«!

Mit dem Solidaritätslied endete die Kundgebung. Für den kommenden Montag 21. März rufen die Montagsdemonstranten auf zur nächsten Kundgebung ab 17.30 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz.