Mast WilliLeserbrief zu „Interessenskonflikt an der Dessauer Strasse“ (WAZ 18.2.22) von Dr. Willi Mast:

Was hindert die Verwaltung der Stadt eigentlich daran, den Reitverein ETuS dabei zu unterstützen, seine jahrzehntelange engagierte Arbeit weiterzuführen? Zahlreiche Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil haben hier die Möglichkeit, wichtige Erfahrungen im Umgang mit Pferden und im Reitsport zu machen, insbesondere auch viele Kinder aus benachteiligten Familien. 80 von ihnen stehen aktuell auf der Warteliste. Unendlich viel Arbeit, Mühe und auch Kosten wurden aufgebracht, um diese Möglichkeiten aufzubauen. Mit einer gewerblichen Nutzung wäre all das grundsätzlich infrage gestellt. Der Protest von Fridays for Future, Anwohnern, den Grünen und AUF war und ist vollauf berechtigt!

Jetzt muss es darum gehen, mit der Begrünung und ökologischen Aufwertung des Sportplatzes die Trainingsmöglichkeiten zu verbessern und auch eine „grüne Insel“ für die Anwohner zu schaffen. Beim Ortstermin und in der Bezirksvertretung Süd wurde deutlich, dass auch die Altlastenproblematik dieser Zielsetzung nicht entgegensteht.

Die Kritik an dem positiven Verwaltungsbescheid zur gewerblichen Bauvoranfrage – über die Bürgerinteressen hinweg - ist völlig berechtigt. Wenn Frau Ossowski/SPD „die Rolle der Stadt nicht überbewerten“ will, dann entsteht eher der Eindruck, dass sie sich lieber hinter angeblichen Sachzwängen und Investoren verstecken will, als sich engagiert für die Interessen der Jugend und der Anwohner einzusetzen.