Brettschneider DagmarVon Dagmar Brettschneider - Sachkundige Einwohnerin von AUF Gelsenkirchen im Beirat für Behinderte:

Ergänzen möchte ich zum Artikel um den barrierefreien Zugang der Veltins – Arena die Kritik im Beirat für Behinderte auf der Kurt-Schumacher-Strasse. Zur allgemein kritisierten späten Vergabe einer Machbarkeitsstudie kommt für mich die Verschleppung einer wirklich barrierefreien Zugangsmöglichkeit hinzu. Sie stellt eine echte Behinderung aller Veranstaltungen in der Arena dar.

Bereits in der Sitzung des Hauptausschusses  am 6.12.2018 wurde in den Haushaltsberatungen folgender Beschluss gefasst:

„Als Ziel bis zur EM 2024 wird der barrierefreie Zugang zur Veltins-Arena inklusive Nahverkehrsanlage festgeschrieben, hierzu gehört auch eine Kostenermittlung für den barrierefreien Umbau der Nahverkehrsanlage. Erste Ergebnisse sollen im Jahr 2019 vorgestellt werden.“

Für den Beirat für Behinderte am 6.11.2019 stellte die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN einen Antrag auf Sachstandsbericht, dem stattgegeben wurde. Im Protokoll der Sitzung ist zu finden:
„Frau Elsner erklärte, dass der eingeladene fachkundige Mitarbeiter aus der Verwaltung erkrankt sei. Sie informierte, dass Gutachten für Aufzüge angefordert wurden und es mehrere Varianten, unter anderem ein Senkrechtaufzug gäbe. Es gäbe aber noch einige Prüfungen aufgrund der Sicherheitsbedenken bei Großveranstaltungen.“

Und nun wird im Beirat (2 Jahre später) von der Verwaltung erklärt, das eine Nachrüstung nicht möglich sei!! Alternative sei eine Haltestelle Willy-Brand-Allee, von der aus 680 Meter plus Steigung zu überwinden sind. Wem das nicht gelinge, könne einen Shuttle Service in Anspruch nehmen. Für diese Aussage braucht die Verwaltung 3 Jahre!! Und das gilt nur für die Europameisterschaft.

Und weiter im Text: “Um eine mittel-bis langfristige Barrierefreiheit auch an der Nahverkehrsanlage Haltestelle Veltins - Arena zu ermöglichen, soll in 2023 (also 5 Jahre nach dem Haushaltsbeschluss!!) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden.“ Das Resümee „nicht möglich“ und „Jahre später..“ darf nicht so stehen bleiben, denn Menschen sind nicht behindert, sondern werden behindert. Und Ausschusssitzungen sind öffentlich, wie die des Ausschusses  für Verkehr am 20.1.22 im Ratssaal … Das wäre sicher einen Besuch wert.