Soeben hat sich die Bundesrepublik Deutschland bereit erklärt, 10 Millionen Euro als Ausgleich für den Genozid an den Herero und Nama zu bezahlen und eine vorbehaltlose Entschuldigung aussprechen. Immerhin waren damals von den 80.000 Herero etwa 65.000 und von den 20.000 Nama 10.000 ermordet worden. Der deutsche Generalleutnant Lothar von Trotha hatte damals verkündet, er wolle "mittels Strömen von Blut etwas Neues entstehen" lassen.

Am 11. August 1904 fand die berühmte Schlacht am Waterberg zur Niederschlagung des berechtigten Widerstandes der Herero statt. Und da wird in Gelsenkirchen ernsthaft eine Diskussion um den Straßennamen Waterbergstraße abgelehnt von den OB-Kandidaten von SPD und CDU u.a. mit der Begründung, die Diskussion könne "ins Radikale diffundieren"? Beschämend!

Monika Gärtner-Engel  AUF

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 13.08 2020