P1440961.a70 TeilnehmerInnen, 16 RednerInnen und viele weitere ZuhörerInnen rund um den Willi-Müller-Platz ließen sich den traditionellen 1. Mai nicht nehmen, wenn auch in etwas ungewohnter Weise. AUF Gelsenkirchen war dabei zahlreich vertreten.

Jan Specht, Stadtverordneter von AUF Gelsenkirchen: „Gut, dass diese Kundgebung vor Gericht durchgekämpft wurde. Es kann nicht sein, dass im Bus, im Baumarkt oder im Betrieb größere Ansammlungen erlaubt sind als hier unter freiem Himmel.

In dieser Krise wird eine ganze Menge auf die Kommunen abgewälzt. Die Landesregierung von Armin Laschet hat mit den Schulöffnungen ein unnötiges Durcheinander produziert. Der schwarze Peter wurde den Kommunen zugeschoben - zu Recht gab es dagegen einen riesigen Proteststurm. Ich glaube, das ist ein kleiner Vorgeschmack auf das, was in Zukunft noch auf uns zukommen wird. Die Lasten dieser Krise dürfen nicht auf die Kommunen abgeschoben werden, ein Rettungsschirm ist nötig!

Gelsenkirchen ist jetzt schon eine Stadt, die mit vielen Aufgaben von der Bundes -und Landesregierung allein gelassen wird. Mit großem Einsatz hat die Stadt vieles davon aufgefangen, aber die jetzige Weltwirtschafts- und Finanzkrise wird vieles noch in den Schatten stellen. Gewerbesteuereinbrüche, eine massiv wachsende Arbeitslosigkeit zeichnen sich ab, die Löhne sinken durch Kurzarbeit. In so einer Situation ist es eine Schande, dass die Ratsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/die Grünen eine gemeinsame Resolution im Rat der Stadt zu Seppelfricke und Küppersbusch verhinderten. Zu Betriebsschließungen und Entlassungen muss Protest erlaubt sein und ist eine Position nötig. Dieser Tag zeigt: Das ist auch möglich! Selten ist der Gesundheitsschutz und Abstand so vorbildlich organisiert wie hier. Die Kollegen wissen sehr wohl, wie man sich schützen muss und wie man Protest auch in solchen Zeiten organisieren kann. Für einen Mut machenden, international verbundenen 1. Mai, Glück AUF!“