Weit größere Dimension des Problems!

Das übersteigt die bisherigen Dimensionen, was mit dem WAZ-Artikel öffentlich gemacht wird! Seit 2008 werden auf der Zentraldeponie Emscher-Bruch – wie in 24 weiteren Unternehmen in 20 Städten der Rhein-Ruhr-Region – hochgiftige Raffinerie-Rückstände aus der Schwerölvergasung der Shell AG deponiert. Mit Wissen des NRW- Umweltministeriums und mit Genehmigung des Regierungspräsidiums Köln und Münster wurden die krebserregenden Abfälle umdeklariert als „Petrolkoks“ und über Abfallentsorgungsfirmen mit anderen Giftschlämmen und -stäuben vermischt und verdünnt, so dass sie in der gewünschten Deponieklasse III „entsorgt“, bzw. deponiert werden können.

Und das Beste: Die AGR als Betreiberin weiß gar nichts davon. Sie weiß aber, dass sie strafrechtlich nicht belangt werden kann und dass sich niemand Sorge um das Grundwasser machen muss … Die Auswirkungen der wiederholten Deponiebrände für die Luftbelastung werden ja seit Jahren verharmlost. Die AGR wäscht ihre Hände in Unschuld, macht aber Geschäfte mit der Deponierung von Petrolkoks. Was sind denn die „Kontrollen“ der AGR wert, wenn bei dem angelieferten Material nichts von der giftigen Zusammensetzung bemerkt wird?

Höchst ehrenwert ist es, dass das NRW-Umweltministerium nach 12 Jahren und erst auf die Anfrage von zwei SPD-Abgeordneten endlich über diese Zustände informiert. Weniger ehrenwert ist es, dass die etablierten Ratsparteien, SPD und CDU in Gelsenkirchen, wie auch das RP Münster darauf verzichtet, von der BP und Uniper endlich einen sofortigen Stopp der krebsgefährdenden Verbrennung der Ruspellets zu fordern – so wie das in einer online-Petition mit über 3.000 Unterschriften von dem „Aktionsbündnis gegen BP-Öl-Pellets-Verbrennung“ gefordert wird.

Es ist kein Wunder, dass unsere Stadt mit an der Spitze der NRW-Krebsstatistik steht! Zusammen mit verschiedenen Bürgerinitiativen der Nachbarstädte haben Tierschutzpartei LV NRW, AUF Gelsenkirchen, Hasseler Mieterinitiative, Umweltgewerkschaft GE, Kumpel für AUF, MLPD und Zeugen aus der Bevölkerung vor wenigen Wochen ein „Tribunal gegen die legalisierte Vielfach-Vergiftung im Giftdreieck Emscher-Lippe“ durchgeführt. Bemerkenswert war die Reaktion der Verwaltung: Eine kurzfristige Nutzungsuntersagung der Räumlichkeiten in einer Schulaula durch die Stadt, was schließlich durch einen Gerichtsbeschluss gekippt wurde. Es muss endlich Schluss sein mit dem unverantwortlichen Treiben der Öl-Monopole und der Unterstützung staatlicher Kontrollbehörden, die sich als Dienstleister dieser Monopole erwiesen haben – auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung!