„Bund und Land müssen endlich den Kommunen die Gelder zukommen zu lassen, die sie real für die Finanzierung der Versorgung von geflüchteten Menschen brauchen,“ so Martina Reichmann. „Sinkende Kosten – jedoch nicht für die Städte! Und das obwohl in NRW die Ausgaben für Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz 2018 um 28,5 Prozent sanken.

Doch gezahlt wird immer noch statt der realen Kosten nur eine Pauschale von gut 10.300 Euro pro Flüchtling und Jahr. Eine einhundertprozentige Erstattung durch Bund und Land würde in Gelsenkirchen ein Plus von 5.853.500 Euro jährlich bedeuten.

Leistungen für geduldete Flüchtlinge übernimmt das Land nur noch für drei Monate. Das ist sozialer Sprengstoff in Städten, die unter der steigenden Armut und Langzeitarbeitslosigkeit ächzen, und Wasser auf die Mühlen rechter Parteien, derart Spaltung zu säen.

Die Kosten für geduldete Flüchtlinge werden nicht von Bund und Land getragen, gleichzeitig wird mit der reaktionären Asylpolitik der Druck gesteigert, Geflüchtete abzuschieben – in eine ungewisse Zukunft, in sogenannte 'sichere Herkunftsländer'. Zu Recht organisieren viele Menschen und Initiativen vielfältigen Widerstand und organisieren die Solidarität. Das von Innenminister Horst Seehofer (CSU) kürzlich verabschiedete 'Geordnete-Rückkehr-Gesetz' ist unsäglich und menschenfeindlich! AUFstehen gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik und die Rechtsentwicklung der Regierung – dazu sind alle gemeinsam aufgefordert, unabhängig von ihrer Herkunft.“