Die aufgestellte Behauptung von BP und der "gute Glaube" von Oberbürgermeister Frank Baranowski, dass alle Immisionschutzrichtlinien eingehalten worden seien, ist sehr fragwürdig. Bei dem ganzen Vorgang geht es auch jetzt darum, dass giftige Abfälle behördlich abgesegnet umdeklariert wurden, um einen legalen Anschein zu erwecken. Es gibt keinen Grund für einen Vertrauensvorschuss an BP - mag der Skandal um Deep Water Horizon auch einige Jahre her sein - es ist nicht vergessen, wie rücksichtslos BP in der Vergangenheit agiert hat. 
Immisionsschutzrichtlinien für solche großen Kraftwerke wie das in Scholven bestimmen sich im Wesentlichen nach dem sogenannten Stand der Technik, was bedeutet, dass die Betreiber wesentlich selbst mitbestimmen welche Grenzwerte scheinbar möglich sind. Das Kraftwerk Scholven gehört heute schon zu den Kraftwerken mit den bundesweit höchsten Ausstoß an Quecksilber und anderen krebserregenden Schwermetallen. AUF Gelsenkirchen hat bereits 2014 im Umweltausschuss auf die extrem hohen Schwermetall-Ausstöße des Kraftwerks Scholven hingewiesen und die mangelnde Abscheidetechnik. Die Verantwortlichen bei BP als auch in der Bezirksregierung, die im bestem Wissen über die Gefährlichkeit der Ölpellets die umdeklarierung vorangetrieben haben, müssen strafrechtlich verfolgt werden. Die Verklappung von Ölpellets in Deponien und die Verbrennung in Kraftwerken muss sofort gestoppt werden.