Darin sind sich die über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Ländern der Frauenversammlung der Weltfrauen einig.
Eine Delegation der Versammlung aus deutschen, griechischen, spanischen und puertoricanischen Frauen besuchten die Wellpappe-Kollegen am besetzten Werkstor. Und sie berichteten von ihren oft ähnlichen Erfahrungen im Kampf um ihre Arbeitsplätze. Petra Müller, Verdi-Kollegin aus Gelsenkirchen, empört sich über das skrupellose Vorgehen des Geschäftsführers Palm, der bewusst gegen eine „unbequeme“ Belegschaft vorgeht. Sie freut sich, dass die Weltfrauen diese Schweinerei in alle Welt tragen. Kein Zugang zum Betriebsratsbüro, Verwehrung der Lohnzahlung für die Monate Oktober bis Dezember! Die Kollegen können sich noch nicht mal beim Arbeitsamt arbeitslos melden!
Die spanischen Frauen berichten aus ihrem Betrieb, dort wurden 450 Beschäftigte zum 31.10.2016 wegen Produktionsverlagerung nach Bulgarien entlassen.
Der Bergmann Christian Link sagte Unterstützung der Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ zu. Mit einem Kloß im Hals erinnerte er sich, dass er selbst schon eine Insolvenz miterlebt hat, und weiß, wie man sich dabei fühlt. Da hilft nur breite Solidarität und Öffentlichkeit, um zu kämpfen.
Der griechische Stahlarbeiter Panagiotis Papanikolaou trug seine Erfahrungen aus dem neunmonatigen Streik gegen die Werkschließung in Aspropirgos 2014 vor und fragte am Tor: „Wo sind denn Eure Frauen? Ein Kampf ist unmöglich ohne unserer Frauen.“ Großer Jubel, als genau dann die Frau eines Kollegen zum Tor kommt.
Die Wellpappe-Kollegen bedankten sich für den Besuch und hätten nicht erwartet, dass sie so viel Solidarität erfahren. Auf der Frauenversammlung am 5.11.16 hörten die Weltfrauen den Bericht vom Torbesuch und sind sich einig, gegen diese Wellpappe-Schweinerei muss eine breite Solidarität entwickelt werden.