Eine denkwürdige Fehlentscheidung wurde mehrheitlich am 6.9. in der Bezirksvertretung Süd getroffen: An der Ecke Steeler/Schemannstrasse in Rotthausen sollen 45 Kita-Plätze eingerichtet werden. Dieser Standort war unter der Rotthauser Bevölkerung auf breite Ablehnung gestoßen: Verkehrslärm und -abgase, viel zu wenig Grün- und Spielfläche, Unfallgefährdung, Belastung durch Altlasten, keine geeignete Parkflächen etc.

Viele Rotthauser begrüßen den Alternativ-Vorschlag von AUF: Neue Kita-Plätze im Seitentrakt des Volkshauses einzurichten. Dort gibt es eigentlich ideale Bedingungen: geeignete Räumlichkeiten, die kaum genutzt werden, genügend Grünfläche, kein Verkehrslärm. Einige Rotthauser haben es in guter Erinnerung: Vor Jahren wurden die Räumlichkeiten bereits als Kita-Ausweichquartier genutzt. Nicht zuletzt: Für die Stadt als Eigentümer würden nur geringe Umbaukosten anfallen und keine Mietkosten. Zugleich wäre die Kita ein wichtiger Baustein, um das Volkshaus wieder richtig mit Leben zu füllen. Dieser Vorschlag wurde auch in der Bezirksvertretung am 6. Juni positiv aufgegriffen und eine Prüfung durch die Verwaltung zugesagt.

Umso unverständlicher, dass die Bezirksvertreter jetzt mehrheitlich für den Standort Steeler Strasse gestimmt haben - bevor der Standort Volkshaus überhaupt geprüft wurde. Nur Willi Mast/AUF hat gegen diese Entscheidung gestimmt. Bemerkenswert ist auch, dass sich Bezirksbürgermeister T. Fath/SPD der Stimme enthalten hat. Wahrscheinlich bekommt man in der SPD inzwischen etwas kalte Füße.

Auch das Argument der Dringlichkeit von der Verwaltung ist nicht stichhaltig: Die Umbaumaßnahmen wären rascher zu bewerkstelligen als der Neubau Steeler Strasse. Zusammen mit anderen geplanten Kita-Plätzen könnte auch ohne den Neubau eine Versorgung von 100 % im Stadtteil erreicht werden.
Der „Testlauf Volkshaus Rotthausen“ im Mai dieses Jahres war auf große Resonanz gestoßen. Die Auswertung von Prof. Geiss liegt der Verwaltung seit Anfang August vor. Bei allen Beteiligten gab es eine breite Zustimmung dafür, das Volkshaus mit seinen großen Potentialen mit einem neuen Konzept endlich wieder mit Leben zu füllen – Schwerpunkt: Jugend, Bildung und Kultur. Die Diskussion darüber soll jetzt auf der nächsten Bezirksvertretung Süd am 25.10. stattfinden. Dort soll auch eine Bürgerbeschwerde eingereicht werden gegen die offensichtliche Fehlentscheidung zum Standort Steeler Strasse.