Große Betroffenheit und Sorge, Zorn und Empörung prägte die Kundgebung der 559. Gelsenkirchener Montagsdemo. Was Landes- und Bundesregierung vielen Flüchtlingen aktuell „bescheren“, ist alles andere als festlich oder besinnlich. In der Vorweihnachtszeit werden die Gesetze zur Abschiebung verschärft und ihre Umsetzung forciert. Davon betroffen ist eine albanische Familie, die auf der Montagsdemo mit Begleitung von Freunden und Unterstützern über ihre belastende Situation berichtete. Sie ist akut von Abschiebung bedroht, trotz intensiver Bemühungen und Schritte, hier eine Existenz aufzubauen.

Für die Montagsdemo ist klar: Hier ist entschiedener Widerstand nötig
Angst und Schrecken sind die Folge, wenn nach dem neuen Asylgesetz die Abschiebungen ohne Vorankündigung kommt. Man kann es sich kaum vorstellen, dass - ob am Tag oder sogar in der Nacht - man kaum Zeit hat, das Nötigste mitzunehmen, auf die Reise in ein Land ohne Dach über dem Kopf, ohne Arbeit und Perspektive. Für die Montagsdemonstranten ist klar: „Dieser menschenverachtenden Abschiebepolitik werden wir entschiedenen Widerstand entgegensetzen. Hier sind alle gefordert: Einer für alle, alle für einen!“

Solidarität ist mehr als ein Wort
In diesem Sinne bekräftigten die Teilnehmer entschieden, in diesem Fall und auch bei anderen Betroffenen sich einzumischen und aktiv zu werden – sie sind kein Einzelfall. Wie sie kommt ein großer Teil der vielen Flüchtlinge in Gelsenkirchen aus den angeblich "sicheren Herkunftsländern". Die Annahmequote der Asylanträge aus diesen Ländern liegt bei ca. ein Prozent! Über 700 Menschen könnten in unserer Stadt von Abschiebung bedroht sein. Michaela Weber vom Frauenverband Courage: „Wir nehmen das in den Fokus und rufen deshalb alle Interessierten und Unterstützer/innen auf, am Donnerstag 10.12.15 in das „Treff International“ zu kommen, ab 19 Uhr in der Hauptstraße 40.“