Der erste Flüchtlingsgipfel von AUF Gelsenkirchen in der neuen internationalen Begegnungsstätte am Hauptmarkt wurde von 70 Besucherinnen und Besuchern zum lebhaften, zum Teil sehr berührenden Austausch von Erfahrungen, Informationen und Vorschlägen des Zusammenlebens. AUF- Stadtverordnete Monika Gärtner - Engel ging in einem Einführungsbeitrag auf Fluchtursachen, Kritik an den jüngsten Asylentscheidungen der Bundesregierung und einem notwendigen gemeinsamen Vorgehen dagegen ein. Sorge bereitet u.a. die neue Gesetzeslage, Abschiebungen ohne Ankündigung unverzüglich zu forcieren – was in Gelsenkirchen mehrere Hundert Menschen betreffen könnte, wies aber auch auf die Finanzlage der Kommunen und deren Belastungen durch die Bundesregierung hin.

Sie sah diese Entwicklung im Gegensatz zum solidarischen Grundtenor des städtischen Handlungskonzeptes für Flüchtlinge, das sie vorstellte und das im nächsten Rat zur Entscheidung steht. Ermutigende und beeindruckende Beispiele aus dem Leben von teilnehmenden Flüchtlingen bestimmten die Diskussion: Freude über die erste Wohnung, den erkämpften ersten Schultag eines schwerbehinderten Kindes, aber auch die Mühsal mit Verwaltungsprozessen, das peinigende Warten auf die Asylentscheidungen oder Ängste vor Nachrichten aus der Heimat. Sprachbarrieren gab es nicht, denn sie wurden mit persönlicher englischer, französischer, kurdischer, albanischer und arabischer Übersetzung gelöst. Der weitestgereistete Gast wurde aus Togo begrüßt.

Der Flüchtlingsgipfel strahlte eine Aufbruchsstimmung aus, sich weiterhin gemeinsam zu engagieren zu wollen, je nach Fähig- und Möglicheiten: in den Flüchtlingsunterkünften, zum Schutz unserer Mitbewohner vor faschistischen Anschlägen, Abschiebungen und vom Bund die Übernahme von 100% aller Kosten für die Flüchtlinge zu fordern. Vorstandssprecherin Manuela Reichmann: „Das Motto: zusammen leben- zusammen arbeiten- zusammen feiern- zusammen kämpfen war wie ein roter Faden der Veranstaltung und wird in Zukunft noch engagierter weiterverfolgt.“