Imtech

Die Imtech GmbH sorgt zur Zeit im bundesweiten Blätterwald für Negativschlagzeilen. Der Vorwurf: Verdacht der Untreue, Bestechung, Preisabsprachen, Bilanzfälschungen.

„Imtech ist uns wohlbekannt durch das Finanzdrama Hans-Sachs-Haus“, so Monika Gärtner-Engel, Stadtverordnete für AUF Gelsenkirchen. „Am 21.11.2002 gab die Stadtspitze dem Firmenkonsortium Xeris den Zuschlag für die Sanierung. Xeris, das waren Heitkamp, die Deutsche Bank Tochter DIL und – Imtech! Bekanntlich wurden aus geplanten 49,5 Mio Kosten wurden mindestens 165 Mio …

Das Investorenkonsortium sanierte nicht, es ruinierte das alte Rathaus baulich für satte 40 Mio Euro. Es trieb die Kosten in die Höhe mit unbelegten Rechnungen, mit selbst bestellten und durchgeführten Gutachten und Untersuchungen. Die Abzocke zog sich durch bis zu Vertragsauflösung: 8,0 Mio Euro stellte Xeris/ARGE für Bauzeitenverzögerung in Rechnung, ohne schlüssige Belege, plus 2,5 Mio Euro auf angeblich entgangene Gewinne. Auch Imtech drängte bis zum Schluss auf einen sogenannten Bauverzögerungsschaden und versuchte, Kapital daraus zu schlagen.“

In der Geschichte von Imtech ist das Hans-Sachs-Haus nur eine kleine Zwischenstation. Umfassende Fakten belegt das Dossier „Imtech - Die unheimliche Firma“ (ZEIT online, 20.7.2015):

'Die Methode Imtech glich einem Schneeballsystem. Ständig versuchten Manager, Aufträge an Land zu ziehen, um mit einem neuen Projekt die geschäftlichen Verluste eines älteren Projekts zu vertuschen ...Nicht Vollauslastung und Verausgabung, sondern Nichtstun und Stillstand auf dem Bau führten bei Imtech zu sagenhaften Profiten. … Geld mit Stillstand verdienen ist die Königsdisziplin von Imtech, sagt der Mitarbeiter eines Bauamtes.'

„Keine Ausrutscher, sondern vielmehr System“, so die AUF-Stadtverordnete. „Baustopp, Erhöhung der Forderungen, entgangene Gewinne … Der Investor Xeris trieb die Stadtspitzen von anfangs CDU, dann SPD regelrecht vor sich her. Wer weiß, was noch ans Licht kommen wird?“