Leserbrief zu "Bürgermeister zeigen Flagge für den Frieden", WAZ 7.7.2015

Wenn am 8. Juli mit der Aktion „Bürgermeister für den Frieden“ auch Gelsenkirchen Flagge zeigt, wenn Atomwaffen geächtet werden, die Menschen und Umwelt zerstören, begrüße ich das. Gut, dass in unserer Stadt die Fahne dafür weht!

Oberbürgermeister Frank Baranowski äußert, dass politisch für die Abrüstungsprozesse eine Rechtsnorm fehlt, die Atomwaffen verbietet. Ich finde es richtig, für einen Abschluss eines internationalen Verbotsvertrages einzutreten. Atomwaffen müssen verboten werden! Doch wie viel Normen und internationale Vereinbarungen oft wert sind, beweisen uns die ergebnislosen Klimakonferenzen. Für den Erhalt des Weltfriedens sind viele international wachsende und koordinierte Initiativen, Proteste, Freiheitsbewegungen, Kämpfe und der wachsende Widerstand gegen die Politik des internationalen Finanzkapitals und imperialistischer Regimes nötig. Die gesellschaftlichen Ursachen für die imperialistischen Kriege aufzudecken und solche Initiativen zu fördern, gehört für mich zur Friedenspolitik.

Ein bedeutende Entwicklung ist in diesem Zusammenhang der Kampf um Demokratie und Freiheit in Kobanê gegen die IS-Faschisten. Die Petition "Öffnet die Grenze - Kobanê muss leben!" erreichte nach nur einem Monat am 22.6.2015 schon 10.000 Unterschriften, heute über 12.694! Ein eindringliche Forderung an die türkische Regierung, ihren politischen Kurs zu ändern und endlich die Grenzen zu öffnen. In zahlreichen europäischen Städten demonstrierten Menschen für die Solidarität gegen die erneuten Attacken des IS gegen die kurdische Stadt Kobanê in Syrien, zeigen Flagge gegen die Anschläge in Tunesien und Paris. Aus Gelsenkirchen gibt es eine bedeutende Unterstützung für den Wiederaufbau in Kobanê, mit einer Werkzeug- und Medikamentensammlung und Helfern, die den Aufbau eines Gesundheitszentrums unterstützen.

Wenn die – bisher von der SPD-Mehrheit im Rat abgelehnte Initiative von AUF Gelsenkirchen für eine Städtepartnerschaft mit Kobanê doch noch auf fruchtbaren Boden fallen würde, wäre das sicher ein Grund mehr, die Friedensfahne auch zukünftig in Gelsenkirchen zu hissen.“

Mit freundlichen Grüßen

Martina Reichmann