Die Rotthauser und Gelsenkirchner können stolz sein auf den erfolgreichen Protest und Widerstand gegen die Neo-Nazis. Durch die große Beteiligung an dem Protest und der Blockade wurde erreicht, dass ihr Aufmarsch an der Stadtgrenze gestoppt wurde! Gelsenkirchen blieb nazifrei am 1. Mai! Die evangelische Emmaus-Gemeinde war der Motor, um den Widerstand gegen den Aufmarsch in Gang zu bringen und die verschiedensten demokratischen und antifaschistischen Kräfte zusammen zu bekommen.

Dass sich so viele Menschen, insbesondere aus dem Stadtteil, den Neonazis aktiv entgegenstellten und ihnen den Zutritt in unsere Stadt verwehrten und die umsichtige Moderation durch die Stadträtin Monika Gärtner-Engel waren letztlich ausschlaggebend für den Erfolg. Die Blockade wurde bewundernswert entschlossen durchgeführt, ohne der Polizei irgendeinen Anlass zu geben einzuschreiten.

Das Konzept der Polizeiführung war ja offensichtlich, den Faschisten mit aller Macht und einem immensen Polizeiaufgebot den Weg frei zu räumen. Auf Grund der Blockade zahlreicher Mitbürger und Antifaschisten konnte es aber nicht durchgesetzt werden. Viele Gelsenkirchener und Essener kritisieren auch, dass sie durch die Polizei daran gehindert wurden, an der Blockade an der Stadtgrenze teilzunehmen. Damit wurde die vorherige Zusage des Polizeisprechers Faßbender gebrochen: „Jeder darf friedlich und ohne Waffen an den Veranstaltungen teilnehmen.“ Wenn so offensichtlich die öffentliche Ordnung gefährdet ist, warum wurde der Aufmarsch der Rechten nicht verboten? Wie viele Menschen müssen noch Opfer der faschistischen Gewalt werden, bevor diese Organisationen und ihre Propaganda verboten werden?

„Wir müssen die Lehren aus dieser Zeit ziehen“, bekommen wir 70 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslagern von Spitzenpolitikern fast täglich zu hören. Die Worte hör ich wohl....