Bereits Ende letzten Jahres wurde - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - von der rot-grünen Landesregierung die Abschaffung des Grundschulprogramms "Jeki" (Jedem Kind ein Instrument) beschlossen. "JeKi" wurde durch "Jekits" (Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen) ersetzt. Was sich nach "Ausweitung" anhört, ist in Wirklichkeit ein massiver Einschnitt in der kulturellen Erziehung. Denn damit fallen die Klassenstufen 3 und 4 aus der bisherigen Förderung heraus. Durch die Kürzung sieht sich die Stadt gezwungen, das bisherige Angebot des Instrumentenunterrichts zu beenden und für einen Teil der Grundschulen nur noch Chor und Tanzen anzubieten.

Klar ist, dass sich gerade in Städten wie Gelsenkirchen immer weniger Eltern die eigene Finanzierung eines Instrumentenunterrichts für ihre Kinder leisten können. Erst recht in einer Stadt, in der bereits jedes dritte Kind in Armut aufwächst. Das gilt, selbst wenn ein Instrumentenunterricht von der Musikschule angeboten werden könnte mit relativ günstigen finanziellen Konditionen.
Und so wird mit diesem Schritt nicht nur ein Einbruch in der musikalischen Erziehung und damit in der Entwicklung der Lernfähigkeit überhaupt organisiert, sondern eine Aufspaltung in Arm und Reich weiter befördert und zementiert. An der Stelle sei an den letztjährigen Werbeslogan der SPD erinnert: "Wir lassen kein Kind zurück!"

AUF-Gelsenkirchen akzeptiert diesen Landesbeschluss nicht. Und fragt: Warum wurde ein so weitgehender Einschnitt in die Rahmenbedingungen der Grundschulen durch die Landesregierung recht geräuschlos von der Stadtspitze hingenommen? Warum wurde nicht überlegt, wie das verhindert werden kann? Hier wäre doch eine breite öffentliche Information der Eltern nötig gewesen! AUF fordert die Rücknahme dieses Beschlusses und die Ausweitung des "JeKi"-Programms und ermutigt alle Eltern, dafür aktiv zu werden und zu protestieren.